Ausbreitung der Urnenfelderkultur ab 1200 v. Chr.
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Die etablierte Geschichtsschreibung sieht in Mitteleuropa um 1200 v. Chr. "diffuse" Völkerbewegungen und ein neues Begräbnisritual, die Urnenfelderkultur. Ein WARUM beantwortet sie nicht. Jeder kulturelle Wandel hatte aber bis dahin eine fremde Invasion vorausgesetzt. Die gab es hier offensichtlich nicht. Auch weshalb diese neue Brandbestattung zunächst 400 Jahre lang die atlantischen Regionen gemieden hat - Fragezeichen! Erst nach 800 v. Chr. erkennen die Archäologen Wanderungen und Kolonialisierungsbestrebungen von Indogermanen in persona der Kelten, weiter südlich von Griechen, Ioniern und sogar Phöniziern - fast ausnahmslos Richtung Westen. Von Kampfhandlungen ist nichts bekannt. Also - war da niemand, den man unterjochen konnte? Tatsache bleibt nur, dass bis zu Beginn der Zeitrechnung alle Völker am Atlantik plötzlich Indogermanisch gesprochen haben. Warum aber die Alteuropäer freiwillig Vokabeln büffeln sollten, darüber schweigt die Wissenschaft wieder.
Kontinuierliche Entwicklung von der Urnenfelder-
über die Hallstatt zur Latènekultur
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Vorspiel: Naturkatastrophen
Nur wer die Konsequenzen der Hypothese vom Kollaps um 1200 v. Chr. zu Rate zieht, kann Abläufe und vor allem Motive einer erneuten großen Völkerwanderung in Westeuropa verstehen (Siehe 6. Post: "Die Katastrophenzeit...").
Die historischen Verwerfungen der europäische Platte
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Die Kalt und Warmphasen Europas - Resultat
der Katastrophenzeiten?
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Grenze einer imaginären Flutwelle
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Störenfried: Steppenvölker
Ausbreitung der Indogermanen 1 |
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Wieder entsprechend Katastrophenszenario mussten sie aber zuvor die Auswanderer aufnehmen, die vor den Fluten in höher gelegene Regionen geflohen waren und vor den Agrarkrisen in den Osten. Die Mittelgebirge um der Donauraum können damals nicht von den Fluten an Atlantik und Nordmeer betroffen gewesen sein. Damit war der Schmelztiegel für neue Kulturen vorgegeben.
Urnenfelderkultur als Refugium von Flutopfern? |
Die Genen der Krieger (y-Haplogruppen)
mit diffuser Grenze am Rhein
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Abschluss der Indogermanischen Expansion etwa bei
Einführung der Zeitrechnung
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Einige Gebiete aber blieben merkwürdiger Weise von der Kelteninvasion verschont (Basken, Iberer, Ligurier etc. mit alteuropäischen Sprachen). Auch das ist eine Unterstützung der These von der Wiederbesiedlung: Deren Gebiete befanden sich durchweg im Gebirge und es könnte sich um starke Gemeinden von Überlebenden der Großen Flut gehandelt haben.
Iberien als Treffpunkt von alteurop., indog. und semit. Sprachen
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Was soll es sonst gewesen sein? Landgewinnung solcher Dimension als modischer Zeitgeist? So etwas gab es in der Geschichte nie. Damals schon Überbevölkerung? Dagegen spricht die historische Bevölkerungsstatistik. Selbst der von Klimaforschern gegen 400 v. Chr. vermutete erneute Kälteeinbruch soll vielmehr den Mittelmeerraum betroffen haben. Bei uns hier in Mitteldeutschland ist genau zu dieser Zeit eine regelrechte Entvölkerung besonders der keltischen Oppida archäologisch belegt (Gleichberge, Staffelberg, Ehrenbürg, Milseburg usw.). Zwar wurden die Wälle dieser befestigten Siedlungen in Europa von 1000 bis 100 v. Chr. immer weiter ausgebaut, aber nur wenige von ihnen weisen nach dem Verlassen einen Brandhorizont auf. Und der wird eher mit den germanischen, später römischen Okkupanten danach in Zusammenhang gebracht.
Um das Mittelmeer ist diese Rückwanderung gen Westen - respektive Expansion der Indogermanen - sogar dokumentiert. Hier scheint die Westtrift übrigens viel früher angefangen zu haben. Die nach dem Kollaps verdrängten Ethnien vom Atlantik erscheinen in der Katastrophen-These als die siegreichen Seevölker im Osten. Die müssen sich dann in den von ihnen zerstörten Ländern des Mittelmeers zunächst auf sehr niedrigem zivilisatorischen Niveau eingerichtet haben (Griechenland, Anatolien, Phönizien, später auch Ägypten). Die Vermischung mit den kulturell hochentwickelten Einheimischen könnte so ähnlich abgelaufen sein, wie die von germanischen Barbaren und Römern im untergegangenen Reich. Es muss aber noch genug Potential vorhanden gewesen sein, um innerhalb von 200 Jahren nach dem Kollaps wieder an alte Größe anzuschließen. Das Klima war im Süden schon immer besser und die Entfernung von den Katastrophenzentren größer (Island, vielleicht auch Ätna und Vesuv). Man scheint auch noch von der Situation und den Möglichkeiten im Westen gewusst zu haben. Den antiken Aufzeichnungen zufolge zogen die Phönizier bereits um 1000 v. Chr. los, die Griechen folgten um 800 v. Chr. Aus historischen Quellen sind bekannt: die Große griechische Kolonisation, bei der beispielsweise Marseille gegründet wurde, die Phönizische Expansion, die auch
Indogermanische Italiker
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Karthago hervorbrachte, die Etrusker, die jüngst als anatolische Lydier entlarvt wurden, aber auch die einmarschierenden Neu-Italiker wie Picener, Umbrer, Osker und Messapierer. Sie alle scheinen ohne großen Zoff den Westen neu aufgebaut zu haben. Das jedenfalls bestätigen alle späteren griechischen und römischen Quellen, auch wenn über Details noch gestritten wird. Die Poebene beispielsweise war nach 1200 v. Chr. nachgewiesen völlig menschenleer. Sogenannte Überspülfächer an den mediterranen Küsten könnten heute noch auf die Tsunamis damals hinweisen. Die scharfe Trennung und spätere Feindschaft zwischen Römern und Puniern soll - so nicht wenige Linguisten - aus der unterschiedlichen Sprache resultieren. In den planmäßig angelegten Satellitenstädten der Griechen muss bereits indogermanisch gesprochen worden sein, bei denen der Phönizier, später Punier, ein eher semitisches Idiom. Auch hier kann wieder die Katastrophentheorie helfen: Die um 1600 v. Chr. aus dem Norden in Anatolien eingewanderten Hetiter müssen bereits Indogermanen gewesen sein. Sie sollen auch Griechenland und Teile Italiens eingenommen haben. Das alles scheint um 1200 v. Chr. durch den Seevölkersturm wieder zunichte gemacht worden sein. Das hethitische Großreich wurde genauso hinweggefegt, wie die mykenischen Palastkultur in Altgriechenland oder die Hafenstadt Ugarit in der Levante. Bei den "Fußtruppen" der Eindringlinge sollen Völker vom Balkan dominiert haben. Und auch die müssen bereits indogermanisch gesprochen haben.
Die um 1000 v. Chr. einsetzende Westwanderung scheint also im Süden nach den gleichen Prinzipien abgelaufen zu sein, wie oben bei den Kelten beschrieben. Erst der Balkan, dann Anatolien und Griechenland wurden so zum Sprungbrett für die indogermanische Eroberung der mutmaßlich zerstörten Landschaften in Italien, Spanien, Nordafrika und Südfrankreich.
Phönizier (gelb) und Neu-Griechen (rot) gründen Städte im Westen
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Die Phönizier waren dabei nicht nur die ersten, sondern auch die schnellsten. An ihnen lässt sich beweisen, dass die Völkerbewegungen damals keine ethnischen und damit kriegerischen Invasionen waren und schon gar keine Handelsunternehmungen, wie uns die Geschichtsschreiber weismachen wollen (Siehe Post "Phönizien und das Prähistorische Westeuropa"). Was war es dann?
Die phönizischen Stadtstaaten
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Die Phönizier lebten damals in verschiedenen Hafenstädten des heutigen Libanon, Kanaan genannt. Die wichtigsten waren Tyros, Biblos und Sidon. Sie werden von ihren Nachbarn, als brillante Seefahrer, Handwerker und Händler beschrieben. Diese Spezialisten sollen die erste Alphabet-Schrift der Welt entwickelt haben. Sie selbst nannten sich nach ihren Stadtstaaten. Die meisten Historiker sehen in den Phöniziern ein uraltes semitisches Volk, dass seit der neolithischen Revolution als Verbindungsglied von Orient und Okzident agierte. Einzelne Autoren setzen sie auch mit den Philistern gleich, die, wie Phryger oder Dorer mit der Seevölkerinvasion um 1200 v. Chr. in die Region gekommen sein sollen. Bei den Palästinensern scheint diese Namensableitung von den Philistern sogar nachgewiesen.
Glockenbecher-Kultur um 2500 v. Chr. als Bollwerk
gegen die Indogermanen?
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Die angesiedelten Philister (rot) |
Sicher aber: Während die meisten Seevölker-Neuankömmlinge in den Städten Gaza, Aschkalon, Aschdod, Gat und Ekron um 1000 v.Chr. noch versuchten, gegen die Israeliten eine neue Welt aufzubauen, scheinen sich ihre Vettern, die die Phönizischen Hafenstädte eingenommen hatten, bereits auf Weltreise gen Westen begeben zu haben. Manche sagen auf Heimreise. Es lagen ja nur 8 Generationen zwischen Ost- und Westwanderung. Plausibel wäre eine solche Einschätzung, denn Kolonisationsbeststrebungen funktionieren nicht ohne genaue Kenntnis der Zielgebiete. Waren also die Phönizier Teil der geflohenen Völker vom Atlantik? Die Wahrheit werden hoffentlich bald entsprechende genetische Untersuchungen bringen.
Dazu möchte ich an meine erste Kernthese erinnern, die eine permanente und sehr alte Verbindung zwischen Südspanien und dem Nahen Osten unter vorphönizischer Flagge postuliert (Siehe 2. - 4. Post). Denn alle bisherigen kulturellen Errungenschaften Iberiens kamen von hier aus dem Nahen Osten: Die Landwirtschaft um 5200 v. Chr., die Megalith-Idee gegen 4000 v. Chr. und die Metallverarbeitung um 3000 v. Chr. Die Tatsache, dass diese Innovationen auf der Pyrenäenhalbinsel immer früher als in Mitteleuropa auftauchten, lässt nur einen Schluss zu:
Alle müssen - außer die ersten Bauern vielleicht - mit Schiffen über das Mittelmeer gekommen sein. Während des eiszeitlichen Mesolithikums soll das Mittelmeer nur aus Pfützen bestanden haben. Erst die Überflutung des Bosporus gegen 6200 v. Chr. zeigt heutige Verhältnisse an. Hochseeschifffahrt könnte so ab 5000 v. Chr. betrieben worden sein. Nachgewiesen ist sie ab 3500 v. Chr. Als Ausgangshäfen bieten sich die späteren Stadtstaaten Kanaans (Vorphönizier) an, bzw. die Kleinasiatische Küste (Altgriechen). Bereits um 2.750 v. Chr. erwähnte Pharao Senefru eine Lieferung Zedernholz aus Byblos (später phönizischer Hafen). In der Antike galt die Stadt lange als die älteste Siedlung der Welt. Ihre frühesten archäologischen Schichten stammen aus der Zeit um 6.000 v.Chr. In der Bibel wird ihr Gründungsmythos auf Sintflut-Bezwinger Noah zurückgeführt.
Der erste nachgewiesene Kontakt zwischen den äußersten Enden im Mittelmeer sind sog. Ochsenhautbarren aus Kupfer, die gegen 3000 v. Chr. in Zypern gegossen und auf Sardinien und in Südfrankreich gefunden wurden. Auf der Iberischen Halbinsel verwendete man ab 1500 v. Chr. sog. Pithoi-Großgefäße aus der Ägäis als Körper-Urnen. Töpferwaren aus Phönizien waren dann Standard im antiken Iberien. Alles schön handgroß, das massenhaft auf Schiffe passte! Eine (küstennahe) Hochseereise scheint damit seit Jahrtausenden kein Problem. Wäre es also nicht logisch, dass tsunamigestresste Völker vom Atlantik um 1200 v. Chr. ihr Heil in der Levante gesucht hatten?
Wie dem auch sei: Just um 1000 v. Chr. machen sich diese gerade okkupierten Phönizier auf, um an den entlegensten Orten der damals bekannten Welt in logistischen Meisterleistungen Kolonien anzulegen: Karthago, Cadiz, auf Sizilien, Sardinien und den Balearen. Sie dominierten ab 1.000 v. Chr. die Schifffahrt auf dem Mittelmeer, entdecken um 800 v. Chr. die Kanaren, Madeira und sollen sogar bis Britannien vorgestoßen sein.
Bsp. Ausbreitung der Metallurgie
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Mythos und Wirklichkeit
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Wie dem auch sei: Just um 1000 v. Chr. machen sich diese gerade okkupierten Phönizier auf, um an den entlegensten Orten der damals bekannten Welt in logistischen Meisterleistungen Kolonien anzulegen: Karthago, Cadiz, auf Sizilien, Sardinien und den Balearen. Sie dominierten ab 1.000 v. Chr. die Schifffahrt auf dem Mittelmeer, entdecken um 800 v. Chr. die Kanaren, Madeira und sollen sogar bis Britannien vorgestoßen sein.
Cadiz vor der Iberischen Halbinsel
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Ankunft in einer zerstörten Welt
Ihre entfernteste Gründung ist das heutige Cádiz auf einer Insel im Atlantik vor der Iberischen Halbinsel. Das soll laut römischen Quellen bereits 80 Jahre nach dem Trojanischen Krieg gewesen sein, also etwa 1.000 v. Chr. Übrigens liegt Cadiz in Sichtweite von Dona Blanca, der von tolos.de lokalisierte Standort von Atlantis (Siehe 10. Post "Atlantische Spuren in griechischen Mythen").
Auch hier klassifizieren Archäologen die sog. Atlantische Bronze. Literatur in Deutschland dazu gibt es kaum. Diese Kulturen werden in Spanien, Frankreich und England durch die typischen Eigenschaften wie Zerstörung, Siedlungsarmut, Massenexitus und Kulturlosigkeit beschrieben. Einen Zusammenhang mit möglichen Seebeben und Monstertsunamis als Ursache sieht man aber auch in diesen Ländern kaum. Man wundert sich nur über das Fundchaos im Hinterland der Küste. So wird die plötzliche Ankunft der Phönizier so weit weg von ihrer Heimat ausschließlich mit deren Drang nach monetären Handelsüberschüssen erklärt.
Um die gleiche Zeit wie Cadiz soll Karthago gegründet worden sein, die bedeutendste Phönizische Kolonie. Über Jahrhunderte Roms Schicksalsgegner! Man bezeichnete sie in der Antike als "Neue Stadt", im Gegensatz zu einer (vielleicht von Katastrophen zerstörten) "Alten Stadt". Megalithische Dolmen und Tempel im heutigen Tunesien ähneln jedenfalls denen auf Malta und in Anatolien.
Die Seevölker überfallen Ägypten
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Der intensive Kontakt der Phönizier nach 1000 v. Chr. mit dem südlichen Iberien ist so durch viele Artefakte belegt. Die Region wird nun in der Antike als Tartessos bezeichnet, eine Kultur, von der schon Herodot oder das Alte Testament ob ihres Reichtums berichtet haben sollen. Wahrscheinlich konnte man hier wegen der etablierten Metallverarbeitung schnell wieder an alte Größe anschließen (Siehe Post 5.: Die Expansion der Westeuropäer nach Norden und Osten). Die Lehrmeinung bezeichnet die neuen Gründungen als kleine Handelsniederlassungen, wahrscheinlich weil sie sich die Einwanderung sonst nicht erklären kann. Dem widersprechen aber die Massen an Waren und Menschen, sowie die Entwicklung der Enklaven zu Großreichen. So etwas geben nur Völkerwanderungen her! Schaut man sich die Muster an, nach denen Invasionen funktionieren, so werden nicht die einheimischen Iberier den Ton angegeben haben, sondern die Phönizier.
Waren die Tartesser die Nachfahren der Atlanter?
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Die punische Sprache, die sie mitbrachten, soll in Iberien auch noch im 5. Jahrhundert v. Chr. gesprochen worden sein, als die Karthager den Tartessern auch offiziell ihre Macht überstülpten. Um 300 v. Chr. scheinen dann zusätzlich die ersten indogermanischen Kelten in Iberien einmarschiert zu sein. Die Altgeschichter hierzulande erkennen lediglich einen keltische Südwanderung nach Griechenland und Anatolien. Das hatten ihnen griechische und römische Quellen verraten. Die aber wussten nichts über Westeuropa und so bleibt bis heute die kelto-indogermanische Westwanderung ein Phantom. Auch in den betroffenen Anrainerstaaten tun sich die Archäologen schwer mit diesen Völkerbewegungen. Irgendwie aber muss die indogermanische Sprache ja in den Westen gekommen sein. Auch auf die Pyrenäenhalbinsel: Als diese nach der Niederlage Karthagos im 2. Punischen Krieg um 200 v. Chr. durch Vertrag an die Römer ging, wurde das indogermanische Element noch einmal durch die Latiner verstärkt. Erst jetzt scheint die Endausbreitung der neuen Sprachen, respektive die Heimkehr der ausgewanderten Völker ihr Ende gefunden zu haben. Damit kann auch unter die Katastrophenzeit von 1200 v. Chr. ein Schlussstrich gezogen werden, die West- und Südeuropa 1000 Jahre lang fest im Griff gehabt haben muss. Die weitere Entwicklung kann nun überall nachgelesen werden.
Expansion der Indogermanen, Stand etwa um 500 v. Chr. |
Die Völkerbewegungen nach dem Kollaps um 1200 v. Chr. mag man nennen wie man will: Rückwanderung, Wiederbesiedlung oder indogermanische Expansion. Die geologischen, klimatischen und gesellschaftliche Umwälzungen in Europa und dem Nahen Osten damals werden ja kaum bestritten. Aber schon die Gleichzeitigkeit von Urnenfelder-Revolution, Erdbebenhorizont am Mittelmeer und Seevölkersturm thematisiert zumindest von den deutschen Wissenschaftlern überhaupt niemand. Eine überzeugende strukturelle Theorie zu den Vorgängen damals liefern die Archäologen anderer Länder ebenfalls nicht. Erst recht nicht zu den gegenläufigen Siedlungsbewegungen nach 1000 v. Chr. Die Katastrophentheorie aber beschreibt diese Kolonialisierung - einheitlich von Ost nach West und ohne Widerstand - als erneute Besiedelung von zuvor "untergegangenem" Land. Die Hypothese einer Rückwanderung nach den Katastrophen am Atlantik scheint auch die Ausbreitung der Indogermanen in Westeuropa am besten erklären zu können. Sie marschierten seit jeher dorthin, wo die geringste Gegenwehr zu erwarten war.