Jede römisch begründete Stadt in Frankreich beansprucht für sich, einzigartige Zeugnisse jener Zeit präsentieren zu können. In Nimes stimmt das nicht nur, dort toppen die antiken Artefakte zusätzlich ihre Konkurrenten auch statistisch. Die Stadt in Südfrankreich hat nicht nur die längste Verteidigungsmauer in Gallien, das heute noch am stärksten sprudelnde Quellheiligtum Europas, sondern auch den am besten erhaltenen Tempel im gesamten Römischen Reich.
Nîmes hieß bei den Kelten Nemausus, benannt nach jener markanten Quelle. Es war in den Jahrhunderten vor der Zeitrechnung die Hauptstadt der Volcae Arecomici, die - man glaubt es kaum - aus Thüringen zugezogen sein sollen. Sie lag im Einflussgebiet von Massilia, dem heutigen Marseille, einem griechischen Handelsposten am Mittelmeer. 121 v. Chr. wurde sie von den Römern erobert und Teil der Provinz Gallia Narbonensis. Um die Zeiteinführung herum sollen sich hier viele ägyptische Griechen angesiedelt haben. Sie hätten auch das Wappentier, ein angekettetes Krokodil mit in die Stadt gebracht. 149 n. Chr. wurde Nemausus sogar Provinzhauptstadt.
Die hatte damals sogar 25.000 Einwohner und gilt als Beispiel für die Blütezeit der gallorömischen Kultur. Der bis heute erhaltenen Tour Magne - „Großer Turm“ - überblickte als Teil der sieben Kilometer langen Stadtbefestigung das ganze umliegende Land.
Am beeindruckendsten, weil hier unerwartet, das Maison Carrée, das Rechteckige Haus. Es gilt als der am besten erhaltene antike Tempel Europas. Schon der Name zeigt, was die germanischen Barbaren später aus ihren Eroberungen machten. Es sieht aus, als wenn es gestern erst verlassen worden wäre. Das verdankt der Tempel seiner immerwährenden Nutzung, erst als christliche Kirche, später als Versammlungsort der städtischen Senatoren, während der Französischen Revolution als Stall und danach kam das Stadtarchiv hierher. Als die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts während der Romantik, die antiken Relikte wieder würdigten, gestaltete man den Tempel zu einem Museum um.
Gebaut hatte man ihn zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. Er war den jung verstorbenen Adoptivsöhnen des Augustus gewidmet und diente zur Anbetung der Heidnischen Götter. Die Inschrift mit der Widmung war im Mittelalter entfernt worden. Anhand der Dübellöcher konnte man jedoch die Buchstaben rekonstruieren.
Durch die Stadt zieht sich ein Kanal, der scheinbar von einem großen Fluss gespeist wird. Folgt man ihm aber zu seinem Ursprung, findet man die unglaublich stark sprudelnde Quelle. Hier tritt seit Anbeginn der Zeiten die Nimes an die Oberfläche und soll genau so lange verehrt worden sein. Das ganze Viertel Jardins de la Fontaine scheint nach den archäologischen Grabungsfunden der Ursprung der Stadt zu sein. Die brunnenartige Einfassung, Kanal und Park stammen selbstredend aus dem 18. Jahrhundert. Der sog. römische Diana-Tempel nebenan soll später ein Kloster beherbergt haben.
Rund um die Stadt gibt es weitere einzigartige römische Baudenkmale, wie das Pont du Gard, ein gewaltiges Aquädukt.
Alle überstanden wie durch ein Wunder die folgenden Wirrnisse der Geschichte. Westgoten, Sarazenen, Franken, Normannen, Engländer, Religionskrieger, Napoleon und Revolutionäre fielen über Nimes her und zerstörten, was zu zerstören möglich war. Alles im Namen ihrer gottgegebenen Macht. Irgendwie aber verschonten die Wüteriche die außergewöhnlichen Heiligtümer von Nimes. Ehrfurcht? Kalkül? Zufall? Das größte Wunder: Selbst während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg blieben Stadt und Denkmale unversehrt.
Nîmes hieß bei den Kelten Nemausus, benannt nach jener markanten Quelle. Es war in den Jahrhunderten vor der Zeitrechnung die Hauptstadt der Volcae Arecomici, die - man glaubt es kaum - aus Thüringen zugezogen sein sollen. Sie lag im Einflussgebiet von Massilia, dem heutigen Marseille, einem griechischen Handelsposten am Mittelmeer. 121 v. Chr. wurde sie von den Römern erobert und Teil der Provinz Gallia Narbonensis. Um die Zeiteinführung herum sollen sich hier viele ägyptische Griechen angesiedelt haben. Sie hätten auch das Wappentier, ein angekettetes Krokodil mit in die Stadt gebracht. 149 n. Chr. wurde Nemausus sogar Provinzhauptstadt.
Die hatte damals sogar 25.000 Einwohner und gilt als Beispiel für die Blütezeit der gallorömischen Kultur. Der bis heute erhaltenen Tour Magne - „Großer Turm“ - überblickte als Teil der sieben Kilometer langen Stadtbefestigung das ganze umliegende Land.
Am beeindruckendsten, weil hier unerwartet, das Maison Carrée, das Rechteckige Haus. Es gilt als der am besten erhaltene antike Tempel Europas. Schon der Name zeigt, was die germanischen Barbaren später aus ihren Eroberungen machten. Es sieht aus, als wenn es gestern erst verlassen worden wäre. Das verdankt der Tempel seiner immerwährenden Nutzung, erst als christliche Kirche, später als Versammlungsort der städtischen Senatoren, während der Französischen Revolution als Stall und danach kam das Stadtarchiv hierher. Als die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts während der Romantik, die antiken Relikte wieder würdigten, gestaltete man den Tempel zu einem Museum um.
Gebaut hatte man ihn zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. Er war den jung verstorbenen Adoptivsöhnen des Augustus gewidmet und diente zur Anbetung der Heidnischen Götter. Die Inschrift mit der Widmung war im Mittelalter entfernt worden. Anhand der Dübellöcher konnte man jedoch die Buchstaben rekonstruieren.
Durch die Stadt zieht sich ein Kanal, der scheinbar von einem großen Fluss gespeist wird. Folgt man ihm aber zu seinem Ursprung, findet man die unglaublich stark sprudelnde Quelle. Hier tritt seit Anbeginn der Zeiten die Nimes an die Oberfläche und soll genau so lange verehrt worden sein. Das ganze Viertel Jardins de la Fontaine scheint nach den archäologischen Grabungsfunden der Ursprung der Stadt zu sein. Die brunnenartige Einfassung, Kanal und Park stammen selbstredend aus dem 18. Jahrhundert. Der sog. römische Diana-Tempel nebenan soll später ein Kloster beherbergt haben.
Rund um die Stadt gibt es weitere einzigartige römische Baudenkmale, wie das Pont du Gard, ein gewaltiges Aquädukt.
Alle überstanden wie durch ein Wunder die folgenden Wirrnisse der Geschichte. Westgoten, Sarazenen, Franken, Normannen, Engländer, Religionskrieger, Napoleon und Revolutionäre fielen über Nimes her und zerstörten, was zu zerstören möglich war. Alles im Namen ihrer gottgegebenen Macht. Irgendwie aber verschonten die Wüteriche die außergewöhnlichen Heiligtümer von Nimes. Ehrfurcht? Kalkül? Zufall? Das größte Wunder: Selbst während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg blieben Stadt und Denkmale unversehrt.
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