Die vergessene Wanderung der ersten Bauern |
Als Schreiberling mit eigenen Ideen erlebt man ja mehr Frust als Freude. Aber am 18. April 2019 wollte mein Herz vor Freude überspringen. Genetiker hatten aktuell erkannt, dass die ersten Bauern in England aus Anatolien stammen und dass sie über Iberien dorthin gekommen sein müssen. Das habe ich hier schon vor 5 Jahren gepredigt und man hat mich dafür ausgelacht (Siehe: Ancient genomes indicate population replacement in Early Neolithic Britain). Ich bin aber kein Genie oder so was, sondern einfach ein interessierter Leser, der das aus plausiblen internationalen Veröffentlichungen heraus gelesen hat. Mal sehen, wann meinen anderen Thesen bestätigt werden (Siehe Post: Einstieg - Um was es hier geht).
Wird meist ignoriert: Ankunft der ersten Bauern
aus dem Fruchtbaren Halbmond heraus
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Führende Anthropologen erklärten uns noch Anfang 2019 zur Abstammung der Zentraleuropäer: Also:
- im Mesolitikum kamen die Jäger und Sammler - wahrscheinlich aus dem Mittleren Osten,
- im Neolithikum kamen die ersten Bauern - aus dem Nahen Osten die Donau hoch und
- während Megalithik und Bronzezeit kamen die Steppenreiter aus dem Fernen Osten.
Jedem wird klar: Aus dem Westen kam nichts, prähistorisches Niemandsland, kulturell unterentwickelt. Begründet wird dies mit dem Atlantik im Rücken. Mit dieser Lehrmeinung ausgestattet, versuchen Genetiker weltweit die frühen Völkerwanderungen in Europa zu entschlüsseln. Leider ist das, was dabei herauskommt über Längen eine Vergewaltigung von Realität und Logik. Man vergisst die Straße von Gibraltar. Das könnte die Ursache für die Unterbewertung der historischen Kulturen Westeuropas sein. Dabei scheint alles ganz einfach:
Die Bewegungen unserer Vorfahren stecken nämlich in unseren Knochen: Die sogenannten Haplogruppen kennzeichnen eine wiederkehrende Erb-Struktur menschlicher Gene. Sie können entlang der väterlichen oder der mütterlichen Linie verfolgt werden. Letztere ist logischerweise besonders bei der Sesshaftwerdung des Menschen von Bedeutung. Die Haplogruppen der sog. Y-Chromosomen stehen in der Geschichte für die wilden Krieger, die in andere Gebiete einfielen, die Männer dort töten und deren Frauen schwängerten. In alten Skeletteilen gefunden, liefern die Chromosomen im Vergleich zu heutigen Y-Verteilungen entscheidende Hinweise für Völkertriften. Die männlichen Haplogruppen sind von A bis R gekennzeichnet und spalten sich in dutzende Unterklassen auf. Doch die Bewertung der genetischen Konzentrationen ist nur die halbe Wahrheit. Sie muss nämlich mit der Archäologie und der Linguistik übereinstimmen.Eupedia: der genetische Wunderkelch |
Ein geneigter Leser dieses Blogs war so freundlich, mich auf die Internetseite www.eupedia.com aufmerksam zu machen. Die beschäftigt sich mit Europäischer Urgeschichte, Antropologie und Genetik. Im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen dazu scheint sie den Spagat zwischen Wissenschaft und allgemeiner Verständlichkeit zu schaffen. Das liegt besonders an ihren aufwendigen geografischen Karten, die die genetische Verdichtung im zeitlichen Vergleich sichtbar machen. Anerkannte und durchaus visionäre Genetiker versuchen diese mit historischen Ereignissen zu koppeln. Die Seiten sind hübsch bebildert und ein schier unerschöpflicher Quell spannender Informationen, z.B. woher die Roten Haare kommen oder wann wer was in prähistorischer Zeit erfunden hat.
Das wichtigste aber für meinen Blog: Westeuropa wird auf den ersten Blick ein gleichberechtigter Platz in der Europäischen Frühgeschichte eingeräumt. Die britischen Inseln, Frankreich und die Pyrenäen-Halbinsel strotzen nur so von Völkerbewegungen und siehe da: Seit Homo Sapiens auf Wanderschaft ging, strömte über Gibraltar immer wieder frisches Blut nach Westeuropa. Aber dort scheint es größten Teils nicht weiter gegangen zu sein. Ein paradiesischer Landstich als Entwicklungsbarriere?
Wer sich die Mühe macht, in die komplizierte Materie einzuarbeiten, fällt auf, dass sich die Autoren zu einzelnen Themen deutlich widersprechen. Beispiele wären die Bronzezeitliche Besiedlung der Pyrenäen-Halbinsel oder die Ausbreitung der Indogermanen. Außerdem stellen sie sich nicht selten gegen die Meinung von Anthropologen außerhalb der Eupedia, z.B. bei der Ausbreitung der Haplogruppen R1a und R1b. Dass dabei ein Konjunktiv auf dem nächsten aufbaut, muss natürlich erst einmal nicht schlecht sein, hier ist ja noch vieles im Fluss. Aber auf der Web-Seite fehlen auch neueste Erkenntnisse, wie zur genetischen Vermischung in der Aunjetitzer-Kultur. Und genau die eben genannten
Das wichtigste aber für meinen Blog: Westeuropa wird auf den ersten Blick ein gleichberechtigter Platz in der Europäischen Frühgeschichte eingeräumt. Die britischen Inseln, Frankreich und die Pyrenäen-Halbinsel strotzen nur so von Völkerbewegungen und siehe da: Seit Homo Sapiens auf Wanderschaft ging, strömte über Gibraltar immer wieder frisches Blut nach Westeuropa. Aber dort scheint es größten Teils nicht weiter gegangen zu sein. Ein paradiesischer Landstich als Entwicklungsbarriere?
Wann die Krieger wohin gezogen sind |
Wer sich die Mühe macht, in die komplizierte Materie einzuarbeiten, fällt auf, dass sich die Autoren zu einzelnen Themen deutlich widersprechen. Beispiele wären die Bronzezeitliche Besiedlung der Pyrenäen-Halbinsel oder die Ausbreitung der Indogermanen. Außerdem stellen sie sich nicht selten gegen die Meinung von Anthropologen außerhalb der Eupedia, z.B. bei der Ausbreitung der Haplogruppen R1a und R1b. Dass dabei ein Konjunktiv auf dem nächsten aufbaut, muss natürlich erst einmal nicht schlecht sein, hier ist ja noch vieles im Fluss. Aber auf der Web-Seite fehlen auch neueste Erkenntnisse, wie zur genetischen Vermischung in der Aunjetitzer-Kultur. Und genau die eben genannten
Die erste Besiedlung Europas über Gibraltar
vor 25 Tausend Jahren noch während der Eiszeit
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Unübersichtlich macht das Ganze die permanente Aufspaltung der Chromosomen und Gründung neuer Mutationen. Jedes Mal wenn sich ein Häuptling in eine isolierte Bergregion zurückzieht, hat er eine neue genetische Untergruppe geschaffen. Wenn die Anhängsel zu lang werden, einigen sich die Genetiker auf zusammenfassende Marker, wie beim Alpenbezwinger Ötzi mit der Kombination G2a2a2, das zu L91 wird. Ganz verrückt entwickelt sich das Ganze bei der Beschreibung von Volksgruppen, wo die Einbeziehung aller gefundenen DNA sinnvoll ist. Beispiel: die um 1000 v. Chr. über das Mittelmeer nach Westen vorrückenden Phöniziern wird die Mischung von J2, J1, E1b1b, G, R1b-M269/ L23, T, L, R1b-V88, R2 und Q zugeschrieben. Das klassifiziert man dann mit einem Gesamtgenom. Weitere Probleme der Verständlichkeit resultieren aus Überlagerungen und Gegenströmungen gleicher Erbmasse, z.B. bei der neolithischen Süd- oder der indogermanischen Westwanderung. Ich kenne eine Menge schlauer Leute, die sich von den unübersichtlichen Zusammenhängen der Gen-Analysen abschrecken lassen. Hier der Versuch, stark zu vereinfachen, ohne zu verfälschen. Wer es genauer wissen will, muss sich z.B. durch die Eupedia wühlen.
Hier fehlt nur der Zugang aus der Russischen Steppe |
Wie immer scheint der Geografie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der vorindustriellen Zivilisationen zuzukommen. An Orten mit Sonne und gutem Boden blühte auch das Leben, bergauf stieg man nur zur Not. Wenn es um die Besiedlung Westeuropas geht, sollten die entsprechenden Zugänge dorthin wichtig werden, also Gibraltar, Maltabrücke, Bosporus, russische Steppe, vielleicht auch Skandinavien. Diese „Brücken ins Herz unseres Kontinents“ wurden zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Intensität bedient - teils schon mit Überlagerungen und Gegenströmen. Wenn es um relativ feste Lagerplätze und Siedlungen geht, sollte man vor 60 Tausend Jahren beginnen. Massenhafte Migrationen über Hochgebirge (Kaukasus, Alpen, Karpaten) sind längst nachgewiesen und gelten auch mit Vieh als möglich. Das scheinen Bauern aber wieder nur unter Zwang gemacht zu haben. Bei Meerengen mussten die Herden zurück gelassen werden. Das gilt aber nur bis zur Erfindung der Hochseeschifffahrt ab 4000 v. Chr. etwa.
Haplogr.
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Ausgangspunkt
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Verbreitung
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Beginn v. Chr.
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Brücke nach Zentraleuropa und
archäologischer Bezug
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C
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Afrika
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Mittlerer und ferner Osten
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60 Tausend
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Über Bosporus, Europa gering
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E
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Zentralafrika
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Schwerpunkt innerhalb Afrikas
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55 Tausend
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Am Anfang keine
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E1b1b
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Nordafrika (eventuell Berber)
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Südeuropa, Naher Osten
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10 T
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Über alle am Mittelmeer und Bosporus, Neolithische Expansion südlicher
Strang
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E1b1b1b = E-M81
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Magreb
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Spanien
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600 u.Z.
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Gibraltar, Arabische Invasion
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F
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Südasien
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Ganze Welt
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50 T
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Unbekannt, erzeugt G, H, I, J, K
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I
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Balkan
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Nordmeer, Skandinavien, Russland
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25 T
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Unbekannt, Eiszeitsiedlungen, vielleicht über Malta
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J
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Arab. Halbinsel
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Gesamtes Mittelmeer und Zentralasien
|
25 T
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alle Brücken, Höhepunkt Eiszeit
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J1
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Arabische Halbi.
|
Nordafrika
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10 T
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Keine, südl. neol. Expansion
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J2
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Anatolien
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Nördliche Mittelmeerküste
|
10 T
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Bosporus, mittlere neol. Expansion
|
G
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Kaukasus
|
Gesamtes Mittelmeer und Zentralasien
|
14 T
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über Kaukasus, Russland, Bosporus und ganz Nordafrika Neolithische
Expansion
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G2a
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Kaukasus
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Schweiz, Spanien
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10 T
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Über Anatolien, Griechenland, Italien, neol. Mittelmeerroute
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R
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Zentralasien
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Ganze Welt
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30 T
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Unbekannt, erzeugt R1 und R2
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R1
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Fruchtbarer Halbmond
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Europa, Asien und Afrika
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15 T
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Alle Brücken
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R1a
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Nördlicher Kaukasus
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Mitteleuropa, Ferner Osten
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2900
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Russland (Schnurkeramiker, Tarim-Mumien, Kurganvölker, Aunjetitzer)
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R1b (älter als R1a)
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Östlich Kaspisches Meer
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Schwerpunkt Westeuropa
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2800
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Wege strittig, erstmals bei Glockenbecherkultur aufgetreten
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E1b: Wanderung von starker zu schwacher Konzentration |
Während bei fast allen Modellen Einigkeit unter den Wissenschaftlern herrscht, gelingt das einfach nicht bei R1b. Alle genetischen Karten und Vergleiche folgen den archäologischen Erkenntnissen, nur für die Haplogruppe R1b präsentiert die Anthropologie ein widersprüchliches, teils unverständliches Wirrwar. Und genau diese DNA scheint - obwohl aus dem Osten stammend - essentiell für die Genetik des Westens. Auch eupedia.com übernimmt diese Sicht: Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass sich in Europa aktuell zwei dominierende y-Haplogruppen gegenüberstehen, die westliche R1b und die östliche R1a - mit einer Vermischung zwischen Rhein und Elbe. R muss irgendwo im Fernen Osten entstanden und während der Eiszeit in Zentralasien zu R1 und R2 mutiert sein. R1 hat sich dann während der Neolithischen Revolution südlich des Kaukasus in R1a und R1b gespalten. R1b soll danach zwei Wege eingeschlagen haben:
- über die Levante nach Afrika, wo es südlich der Sahara starke Konzentrationen gebildet hat. Ein winziger Teil sei über die damals noch fruchtbare Sahara nach Südspanien gezogen, wo es verkümmert sei.heutige R1b in Europa, Asien und Afrika
- Der andere R1b-Strang sei gemeinsam mit R1a nach Norden in die Kaukasische Steppe gezogen, um über die Jahrtausende wieder und wieder als Indogermanen über Indien, China und Zentraleuropa herzufallen. So weit so gut! Der Knackpunkt ist, wie weit sie wann dabei gekommen sind. Denn um 2500 v. Chr. sollen die R1a-Schnurkeramiker am Rhein halt gemacht haben, nur R1b sei weiter gezogen. Als Trägervolk wird die Glockenbecherkultur herangezogen, die aus Ungarn heraus gen Westen marschiert sei. Sie habe als frühe indogermanische Expansion Frankreich, Spanien und später England erreicht. Kam die Glockenbecherkultur aus Ungarn oder Spanien?Archäologie und Genetik verweisenauf die iberische Halbinsel.
Die Landverteilung im Mittelmeer vor 6200 v. Chr.
(Hellgrün muss ebenfalls freies Land gewesen sein)
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- Wer die geografischen, zeitlichen, linguistischen und kulturellen Unterschiede zwischen den Glockenbecher-Leuten (R1b) und den indogermanischen Schnurkeramikern (R1a) ausblendet, Die scheinbar immer währende Grenze in Mitteleuropa
wird erfolglos nach schnurverzierten Scherben in Südwesteuropa und Glockenbechern in Russland suchen. - Wer Naturkatastrophen bei Gen-Triften zwar thematisiert, aber nicht weiß, wie und wo sie abgelaufen sind, wird fassungslos vor den Völkerwanderungen von Iberien nach Mitteleuropa stehen (Mesolithen während der Eiszeit, Neolithen ab dem 7., Megalithen ab 4. und sicher auch Glockenbecherleute ab dem 3. Jahrtausend v. Chr.). Er wird die Auslöschung der Bevölkerung in allen küstennahen Flussauen Westeuropas beispielsweise um 1200 v. Chr. „unter den Tisch fallen lassen“ müssen, genauso wie die Fundarmut der atlantischen Bronze danach, die Zerstörungen durch Erdbeben und Kriege nur auf den östlichen Mittelmeerraum beschränken und die Seevölker als Indogermanische Invasion abtun.
Kaltzeiten scheinen immer durch Naturkatastrophen
eingeleitet worden zu sein |
- Wer trotz der sensationellen Ausgrabungen von Los Millares in Spanien als trojaähnliche Hochkultur die frühe Bronzezeit in Iberien als primitive Nebenlinie bezeichnet, muss sich etwas einfallen lassen, warum die R1b-Gene dort plötzlich ganz Westeuropa überschwemmten.
- Wer sich nicht an die eigenen Regeln bei der genetischen Ausbreitung hält, kommt nicht umhin, die oben beschriebenen widersprüchlichen Szenarien zu entwickeln. Die Glockenbecherkultur hat nämlich nach Osten hin keinerlei Herkunftsverbindung, weder archäologisch noch - bei genauem Hinschauen - genetisch. Die Analytiker brauchen zudem in ihren Karten diese lustigen kleinen R1b-Pfeile, die sie - wegen der linearen Ausbreitung - bei keiner anderen Grafik benutzen.
Hier geht es nicht mehr nur um Erbsenzählerei und Mythendeutung. Hier scheint R1b zum Schlüssel für die europäische Urgeschichte zu werden. Die Unterbewertung Westeuropas, beginnend mit dem ersten Feldbau,
Doch es gibt Leute, die die R1b-Wanderung anders einordnen, hier die wichtigsten Positionen:
Referenz
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Ursprung
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Alter
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Hauptargument
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National Geographic Society
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Iberische Halbinsel
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Würmeiszeit,
25.000 Jahre
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2000
Jahre Isolation im Pyrenäen-Refugium
|
u.a.Barbara
Arredi und Team
|
Asien,
Afrika
|
Unter
10.000 Jahren
|
Varianz,
Menge sog. SNPs
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Afrikanische
Wissenschaftler
|
Sahara
|
6.000
v. Chr.
|
Austrocknung
Sahara,
Tschadsche
Sprache,
Untergruppe
R1b-V88
|
Russische
Experten
|
Altei
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30.000
v. Chr.
|
R1b
keine Indogermanen
|
Und jetzt wird es verrückt: Diese widerstreitenden Theorien sind leicht unter einen Hut zu bringen, wenn man die genetischen Entwicklungsgesetze ernst nimmt:
Wie kam R1b aus dem Osten in den Westen? |
R-Gründung im Altei vor 30.000 Jahren, Mutation zu R1 während der Wanderung ins südwestliche Asien, Spaltung im Fruchtbaren Halbmond vor 10.000 Jahren in eine Nord- und eine Südkomponente. Beide expandierten gleichförmig entsprechend den Darwin'schen Gesetzen. R1b verblieb zunächst südlich des Kaukasus, züchtete Rinder und trieb sie über damals fruchtbare Weiden in alle Welt. R1a muss sich aus den R1-Leuten entwickelt haben, die vordem über den Kaukasus gewandert waren. In den weiten Steppen Russlands domestizierten sie Pferde, hängten Wagen dran und expandierten entsprechend der geografischen und klimatischen Situation vorrangig nach Ost und West. Einige R1b-Kuhhirten schafften es später ebenfalls über das
Die dominierende Rolle der R1a-Indogermanen
gegen 1800 v. Chr.
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Der südliche Zweig von R1b muss aber ab 9000 v. Chr. nicht nur nach Zentralafrika gewandert sein. Es deutet alles darauf hin, dass er auch nach Anatolien abgebogen ist, wo er um 7000 v. Chr. noch zwei Möglichkeiten hatte:
- Über die Dardanellen mit seinen Rindern die Karpaten angehen (der Bosporus wurde erste 6200 v. Chr. geflutet) oder
- fast trockenen Fußes über das damals viel flachere Mittelmeer nach Italien und Iberien zu wandern.
In den Karten der Eupedia taucht diese Trasse - obwohl archäologisch nachgewiesen - überhaupt nicht auf. Dort wird zwar ein Strang durch die damals noch fruchtbare Sahara angegeben, der sei aber in Iberien bereits in der Kupferzeit wieder ausgestorben. Der Phylogenetische Baum von R1b hört bei V88 einfach auf. Gab es hier Ereignisse, die die Population auslöschte? Tatsache bleibt, dass es archäologisch ab diesem Zeitpunkt erst richtig los ging:
2. Etablierte Bauern (Expansion Megalithik)
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La Almagra, Cardial, Megalith, Los Millares, Zambujal, El Argar und die längst als portugiesisch entlarvten Glockenbecherleute (zu deren Genetik weiter unten). Die müssen ihre Siedler wieder und wieder über Frankreich und Italien nach Nord- und Zentraleuropa geführt haben. Der Grund für derartige Expansionen scheint über normale Bevölkerungsentwicklung hinaus zu gehen. Es zeigt sich nämlich, dass Aufschwung und Untergang eben genannter Kulturen mit regelrechten Wanderungsschüben verbunden waren. Diese - gemeinsam mit anderen abnormen Entwicklungen zu jener Zeit, lassen sich um die Jahre 3900, 2200, 1600 und 1200 v. Chr. fest machen. Die einzige plausible Erklärung dafür: Extreme Naturkatastrophen mit Tsunamis, Vulkanausbrüchen, atmosphärischen Wintern, Agrar- und Subsistenzkrisen. Die nach Nordosten drängenden Flüchtlinge müssen sich in ganz Westeuropa nieder gelassen haben und scheinen spätestens mit den Glockenbecherleuten eigene Staatengebilde gegründet zu haben. R1b konnte sich so in ganz Westeuropa zur alles beherrschenden Kraft entwickeln.
Am Rhein aber war mit der Herrlichkeit Schluss! Denn dort standen spätestens ab 2500 v. Chr. die schnurkeramischen Träger von R1a (Ausnahmen siehe weiter unten). Damit begegneten sich dort zwei völlig entgegengesetzte Zivilisationen:
Alteuropäische und Indogermanische Sprecher. Erst nach den Katastrophen um 1200 v. Chr., die mit ihren Fluten vom Atlantik her die Küstenzivilisationen weitgehend dezimiert haben müssen, scheinen die Indogermanen (jetzt Urnen-, Hallstatt- und Latène-Leute) in der Lage gewesen zu sein, nach Süd- und Nordwesten vorzudringen. Sie können aber kaum R1b-DNA eingeschleppt haben, das Genom sollte schon dagewesen sein!
Am Rhein aber war mit der Herrlichkeit Schluss! Denn dort standen spätestens ab 2500 v. Chr. die schnurkeramischen Träger von R1a (Ausnahmen siehe weiter unten). Damit begegneten sich dort zwei völlig entgegengesetzte Zivilisationen:
3. ausgereifte Bauern (Megalithik erobert England) |
Das alles sauge ich mir nicht aus den Fingern, das sagen archäologische und linguistische Veröffentlichungen, meist angelsächsische. Für mich das wahrscheinlichste, weil widerspruchfreiste Szenarium für die Besiedlung des Westens unseres Kontinents! Selbst die Malta-Brücke ist bekannt, wenn auch nicht ihre Nutzung von Nord nach Süd. Alle Welt denkt, die Passage war umgekehrt. Das mag für die Altsteinzeit noch zutreffen, nicht aber für das Neolithikum und die spätere Megalithik. Natürlich machen die Subklassen alles viel komplizierter, aber selbst die o.g. Widersprüche können mit dieser Hypothese erklärt werden: Die selbstverständlich diffuse und wechselnde Rhein-Grenze scheint schon
4. Kupferhandwerker (Chalkolithikum,
Megalithiker beherrschen Westeuropa)
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auf dem Höhepunkt der Eiszeit vor 25 Tausend Jahren entstanden zu sein. Sie resultiert vor allem aus den unterschiedlichen Übergängen nach Europa, die nach dem Anstieg des Meeresspiegels um 6200 v. Chr. grob in einen bedeutenden Südwest- und einen Ost-Zugang münden. Die Alpen-Passage war ja immer mit Behinderungen verbunden. Am Rhein standen sich so von Anfang an große Kulturen gegenüber:
- La Hoguette und Linienband,
- später Megalith und Trichterbecher,
- dann Glockenbecher und Schnurkeramiker,
- letztlich Atlantische Bronze und Kelten.
Wahrscheinlich immer mit unterschiedlichem genetischen Grundstock, zum Schluss von R1b und R1a! Manchmal kam es auch zu Vermischungen, wie beim den Aunjetitzern.
Aber - das will ich den Genetikern gerne zugestehen - es muss auch eine R1b Komponente in Osteuropa gegeben haben. Sie soll schon bei der Jamna-(auch Yamnaja)-Kultur (3600-2500 v. Chr.) nördlich des Kaukasus aufgetreten sein. Dieser DNA-Pool wird immer als „Steppenanteil“ herangezogen, wenn
R1b-Einwanderung über Anatolien während
der Frühen Bronzezeit
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Die strategische Zangenbewegung der Glockenbecherkultur |
Die Ankunftszeiten der Glockenbecherleute im
Karpatenbecken ergänzt: 2500 v. Chr.
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R1a hingegen muss sich damals bereits im gesamten Eurasischen Bereich vom Rhein bis Westchina durchgesetzt haben. Es soll dabei sämtliche R1b-Chromosomen im Osten überlagert haben und wurde ab der Urnenfelderzeit 1200 v. Chr. als Indogermanische Expansion bis Indien und Germanien wahrgenommen.
Die Timeline von R1b
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Die in der Eupedia postulierten „Steppenanteile von R1b“ sind mit vielen archäologischen, historischen und sprachlichen Widersprüchen behaftet. Ihr sog. L51 Übergang nach Osteuropa kann nirgendwo verifiziert werden, scheint konstruiert („nur eine einzelne Kurgan-Familie als Träger“) und könnte genauso gut mit alteuropäischen R1b aus dem Westen zusammen hängen, die ab 1200 v. Chr. die Spur der megalithischen Hirschsteine bis Westchina kennzeichnen. Damit müsste sich die offizielle R1b-Richtung umdrehen, was endlich auch den zeitlichen und räumlichen Abstand von R1b zu R1a erzeugen würde.
Die Yamna-Steppen-Anteile wurden so auch nie in Iberien gefunden. Das wiederum führt die These von der Herkunft der Glockenbecherkultur (2900-2200 v. Chr.) aus Ungarn und ihr Vorstoß bis Spanien ad absurdum. Doch das sind nicht die einzigen Indizien:
Die erste reine R1b in Zentraleuropa soll mit dem Auftreten der Glockenbecher-Kultur gegen 2600 v. Chr. in Erscheinung getreten sein. Neueste Untersuchungen aus 2015 fanden aber R1b-V88 schon bei einem Bauern, der um 4200 v. Chr. in Spanien gelebt hat.
Die westliche Ausbreitung der Indogermanen
als Streitpunkt der Genetiker über Grenzen und Ablauf
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Mit dieser Überlegung erklärt sich auch, warum starke R1b-Konzentrationen nur auf einem schmalen Küstenstreifen an den nördlichen Rändern des Mittelmeers anzutreffen sind. Da der Rest heute unter Wasser steht, lassen sich dort weder neu- noch urzeitliche Gebeine untersuchen.
Deutlich wird ebenso, warum mittelneolithisches R1b-M269 heute vorwiegend im germanischen Sprachraum nördlich der Alpen und entlang des Rheins gefunden wird, hingegen R1b-P312 vorwiegend im romanischen Sprachraum, was erst die Römer verbreiteten. Die Aufspaltung dieser Untergruppen wird vor etwa 5000 Jahren in Iberien angesetzt. Das ist die Kupferzeit dort und entspricht der damaligen Expansion vom Atlantik Richtung Zentraleuropa. Wieder eine Umkehrung!
Hirschsteine: megalithische Menhire
vom Atlantik bis Westchina?
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Sogar der Platon‘sche Mythos von Atlantis, das sich zuvor „ganz Europa Untertan gemacht hatte“ und „dafür zerstört“ wurde, erscheint so in einem neuen Licht. Und die Etrusker können als nicht-indoeuropäische Sprecher nur Einheimische R1b-Leute in Italien gewesen sein, die sich nach Überschwemmungen und Kriegen wieder aufgerappelt hatten, von mir aus mit anatolischer Unterstützung.
Der Siegeszug der Indogermanen nach 1200 v. Chr.
(Die R1b-Pfeile scheinen aber falsch: R1b muss längst da
gewesen sein!) |
Fazit:
All das zeigt: Die Geographie Europas bildet den Schlüssel zu seiner Urgeschichte. Die heutige genetische und archäologische Situation erscheint nur bei Annahme einer vergessenen neolithischen Völkerwanderung über das damals viel flachere Mittelmeer logisch. Die spätere Glockenbecherkultur kann ihren Ursprung nur auf der Iberischen Halbinsel haben, von wo aus sie Europa bis Ungarn erobert haben muss.Doch selbst wenn R1b parallel zu R1a durch Zentraleuropa gewandert wäre, wenn es den Weg südlich der Alpen nie gegeben hätte, bleibt ein entscheidender afrikanisch-iberischer Anteil an der Entwicklung Mitteleuropas: Der Zustrom über Gibraltar - beginnend vor 20 Tausend Jahren mit der mütterlichen Haplogruppe U6 wird selbst von der etablierten Wissenschaft anerkannt.
Die neolithische Expansion als Gen-Mix
(R1b nur eine von vielen)
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Das Scheitern von genetischem und archäologischem Abgleich zu R1b erkläre ich mir damit, dass die Analytiker den Weg von Rad, Pferd, Kupfer und Bronze mit Völkerwanderungen gleichsetzen. Die Schmiede und Kutscher mussten aber nicht zwingend ihre Familien mit in den Westen nehmen. Das ist anderenorts mehrfach bestätigt worden. Außerdem könnte die Vermischung von R1a und R1b bei den Aunjetitzern zu irreführenden Gensequenzen geführt haben.
Natürlich kann ich mich da in etwas verrannt haben. Ich weiß, wie sich das liest, wenn ein Laie den Experten widerspricht. Aber dann sollen sie mir es bitteschön erklären. Als durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer finde ich trotz intensiver Recherche keine überzeugenden Antworten. Ich bin zwar kein Genetiker, aber ich kenne mich einigermaßen in der westeuropäischen Urgeschichte aus, und da passt einiges nicht zusammen. Umso mehr warte ich auf künftige Forschungsergebnisse…
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