Empfohlene Artikel mit neuen Hypothesen

Mittwoch, 22. April 2020

Endlich fundierte Kritik an der Katastrophentheorie!

Alle Klimamodelle kommen trotz unterschiedlicher Ansätze
zu den gleichen Katastrophenzeiten
Eine Bestandsaufnahme nach 5 Jahren eifriger prähistorischer Bloggerei zeigt gemischte Ergebnisse. Etwa 150.000 Klickzahlen - bei diesem doch sehr speziellen Thema -, stehen der Tatsache gegenüber, dass meine Theorien bei den Leuten, die etwas praktisch damit anfangen könnten, nicht anzukommen scheinen. Die vielen Dankesschreiben sind schön, aber ich habe noch keinen Historiker erlebt, der irgendeine offenen Frage der Menschheitsgeschichte nach den Prinzipien der Katastrophentheorie dieses Blogs erklärt hätte und noch keinen Archäologen, der der Meinung war, hier müsse er graben, weil nach den bekannten Mustern  der Altwegeforschung des Blogs Fränkisches Thüringen, das und das zu erwarten wäre. Warum auch, der Forschungsstau ist eh zu groß!

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das komplexe Modell einer Katastrophentheorie überzeugend darstellen konnte, mit den tektonischen Ursachen globaler Tsunamis z.B. um 6200, 4500, 3900, 2200, 1600 und 1200 v. Chr., deren weitreichende Konsequenzen für den mysteriösen Untergang urzeitlicher Zivilisationen und den Aufstieg neuer Völker, für die gegenüber dem Meeresspiegel höhenabhängigen Schwankungen der damaligen Siedlungs- und Verkehrsströme oder letztlich für die jahrtausendelange ethnische Bipolarität Europas, zwischen Alteuropäern und Indogermanen.

Dabei ist die Hypothese nichts anderes als eine bisher widerspruchsfreie Synthese, die sich aus den aktuellen Veröffentlichungen der unterschiedlichsten Wissenschaftszweige zusammensetzt.
Kulturgrenzen als mögliche Scheiden von 
Naturkatastrophen, hier eines Tsunami nebst 
atmosphärischem Winter vom Atlantik her
Viele der Ergebnisse habe ich in der Praxis oder vor Ort erkundet. Es kommt immer das gleiche Konstrukt heraus und ich bin ja auch nicht der einzige Exot, der auf solche Ergebnisse kommt (Siehe Referenzen im Anhang). Schade, könnte ich nun sagen, vielleicht sind ja einige Leser auf das Thema aufmerksam geworden. Doch es gibt Hoffnung. Immer mehr Forscher vertreten ähnliche Hypothesen.
Ich habe mich vor Jahren schon einmal in diesem Blog zu Kritik an der hier vertretenen Katastrophentheorie geäußert. Inzwischen gibt es so viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die damals aufgeworfenen offenen Fragen meist beantwortet werden können (Siehe zum Schluss!). Erfreulicherweise ohne Ausnahme zu meinen Gunsten.

So fordern Kommentatoren auch nur noch ganz selten die Wirkmechanismen zu erklären! Ich verweise dann artig auf die heute bekannten kurzzeitigen Auswirkungen großer Tsunamis in den Tiefebenen, auf die mittelfristigen Konsequenzen extremer Vulkaneruptionen auf Wolkenbildung und Klima, sowie auf die Langzeitwirkung von Agrar- und Subsistenzkrisen mit ihren typischen kriegerischen Völkerwanderungen (Siehe Post „Europa im Rhythmus globaler Naturkatastrophen“). Damals muss es wegen der wahrscheinlichen Entspannung der Eurasischen Platte nach der letzten Eiszeit nur schlimmer gewesen sein. Aus solchen Indizien kann man inzwischen sogar auf die möglichen Verursacher schließen: 1200 v. Chr. Supernova des Hekla auf Island, 1600 v. Chr. die des Thera auf Sanatorien und 2200 v. Chr. vielleicht ein mutmaßlicher Kometeneinschlag im Atlantik.

Genetik als Indiz für die Wanderungszwänge 
unserer Vorfahren
Immer mehr Ideen dazu kommen heute auch aus Themengebieten, die es damals noch gar nicht gab, wie Konflikt-, Siedlungslücken- und Wanderungsforschung, Krisenarchäologie, historische Genetik und das alles im globalen Vergleich. Trotzdem versuchen nur ganz wenige Wissenschaftler, das zusammen zu fügen, was augenscheinlich ist. Ich habe also exzessiv Europa an seinen küstennahen Rändern bereist, Museen besucht, das Hinterland abklappert, Gespräche mit Experten geführt -

überall stößt man auf Indizien großer Fluten, konkret auf archäologisch untersuchte Siedlungsschwankungen in Abhängigkeit von der topografischen Höhe, auf diesbezügliche Krisenerscheinungen, wie Burgenbau, Hortfunde, Abspülungen an Tumuli,  auf salzhaltige sog. Hinterspülfächer an den Küsten in wirklich allen Ländern, die an Nordsee, Atlantik und Mittelmeer grenzen, auf Muscheleinschlüsse in den oberen versteinerten Schichten der Felskanten über den Flüssen (Loire-Frankreich, Souss-Marokko, Guadalquivir und Ebro Spanien, Po-Italien, Mäander-Türkei, Nahal Mishmarot-Israel. Tausendfacher Zufall?

Wer in diesem Blog unterwegs ist, weiß, dass ich auch als Filmemacher Achim Heß bei YouTube auftrete. Immer mal wieder, im Alter verstärkt, konnte ich so auch Videos zu meinen Lieblingsthemen drehen. Durch meine Interviews dazu kommen zusätzliche Kontakte zustande, die mir weiter helfen. Einige Zuschriften habe ich im Anhang mit Genehmigung der jeweiligen Personen aufgelistet. Denn die meisten nutzen nicht die öffentlich einsehbare Kommentarfunktion, sondern mailen mich direkt an.
Poebene und Adria mit bekannten Fluten und
Siedlungsschwankungen
In der Sendung des Archäologen Markus Wehmer beispielweise zu Siedlungslücken in Mitteleuropa (Anlage 1) heißt es dann:
„Phasen mit sehr wenigen bekannten Fundstellen, beispielsweise von 4000-3600 v.u.Z.“. Das entspricht den hier postulierten Krisenzeiten zwischen 3900 und 3500 v. Chr. Und noch einmal „von 1800-1300 v.u.Z.“, was ich den Nachwirkungen von 2200 und 1600 v. Chr. zuordne. Dann heißt es weiter „Phasen mit intensiver durchgehender Besiedlung von 2600-1800 v.u.Z.“ Für mich sind das die friedlichen Katastrophenzwischenzeiten, in denen ein mutmaßlicher atlantischer Impact in Zentraleuropa (2200 v. Chr.) ja nicht so viel Schaden anrichten konnte. Und wenn Wehmer hier zusätzlich „ab 1300 v.u.Z.“ anführt, dann interpretiere ich das als „ab 1200 v. Chr.“, weil jeder Autor, der sich dazu äußert, unterschiedliche Zeiten zu den Umbrüchen damals angibt, manche sogar erst 1100 v. Chr. Und so bestätigen es alle Veröffentlichungen von Ausgrabungen:

Siedlungslücken in Mitteleuropa folgen unmittelbar auf die hier postulierten Katastrophenzeiten. Das betrifft insbesondere die Entvölkerung der großen Flussauen Europas, (Siehe Post zu Architekturgeschichte), denen unmittelbar Siedlungsschübe in den umliegenden Bergen zuzuordnen sind: Höhensiedlungen in Mitteleuropa nach 1200 v. Chr., Burgenbau um das Mittelmeer nach 1600 v. Chr., El Argar-Terrassen-Sporne in Spanien nach 2200 v. Chr. Und seit damals sind auch die ersten wasserscheidenden Höhenwege nachzuweisen.

Am schönsten erlebe ich die Rückkopplung, wenn mich Leser zunächst beschimpfen, und dann, nach Kontakt und Diskussion, auf meine Linie einschwenken. Inzwischen stammen die meisten Kommentare von kompetenten Lesern, die teils auch mit eigenen Thesen im Netz vertreten sind (siehe Link-Verweis rechts unten). Darunter sind auch immer mehr studierte Experten aus allen Fachrichtungen, oft mit wichtigen Hinweisen. Am schmeichelhaftesten war hier eine Rezession des Anthropologen Ingo Bading, dem wohl umtriebigsten Blogger dazu im Netz:  https://www.youtube.com/watch?v=mFpq1XBbUzw. Er war es auch, der mich trotz Meinungsverschiedenheiten zu den Indogermanen, auf die neuesten englischsprachigen Veröffentlichungen zu meinen Thesen aufmerksam machte (Anlage 2). Diese untermauerten endlich auch genetisch, was vordem nur archäologisch plausiblen erschien (Siehe Post: Die vergessene Völkerwanderung http://atlantischeseuropa.blogspot.com/2019/05/die-vergessene-volkerwanderung-nach.html.
Zwei große Kulturkreise scheinen unseren Kontinent vom
Neolithikum bis zur Antike geprägt zu haben
Wegen der geografischen Situation Europas mussten solche Bewegungen seit der neolithischen Expansion zu einer genetischen und ethnischen Spaltung unseres Kontinents führen. Wer weiß schon, dass die ersten Bauern am Rhein gegen 5500 v. Chr. aus dem Südwersten kamen! Das ist nur erklärbar, wenn es neben den allgemein bekannten Siedlerströmen aus dem Osten auch eine massenhafte Wanderung südlich von Karpaten, Balkan und Alpen in den Westen gab. Das kann über Nordafrika und/ oder das Mittelmeer passiert sein. Tatsächlich muss der Wasserstand im Mittelmeer während der neolithischen Expansion viel niedriger gewesen sein. Meine Theorie zur Entwicklung:

Die Überflutung von Bosporus und Ärmelkanal gegen 6200 v. Chr. zeigen uns das Ende der Schmelze der letzten Eiszeit an. Davor kann die archäologische Siedlung Atlit Yam in Israel als Messpunkt dienen. Sie liegt heute 400 m vor der Küste in 20 m Tiefe. Der Strand soll damals einen Kilometer weiter im Westen gelegen haben, wo der Festlandsockel relativ steil abfällt. Der Meeresspiegel muss also Minimum 100 m tiefer gelegen haben. Darauf sind auch andere Wissenschaftler gekommen. Die Höhenlinien bei Google Earth zeigen, dass damit Ägäis und Adria weitgehend trocken lagen. Ihre Überflutung nach 6200 v. Chr. zwang die abgeschnittenen Völker im Westen die Hochseeschifffahrt zu entwickeln. (Seit 5000 v. Chr. haben archäologische Leichen Hochseefische im Magen, seit 4000 v. Chr. sind entsprechende Schiffe belegt.).

Nur die Wanderung der Linienbandkeramiker (gelb) wird 
publiziert. Alle anderen Routen scheinen aber viele mehr 
Potential getragen zu haben.
Es scheint also einen trockenen Weg von Anatolien über Ägäis, Adria, Sizilien, Malta, Maghreb bis Spanien gegeben zu haben. Auch in der Sahara finden sich gegen 5500 v. Chr. Felszeichnungen von frühen Viehtreibern. Die Überquerung des 5 Millionen Jahre alten Gibraltargrabens war - allerdings ohne Vieh - dann nur noch ein Klacks. Das ist überall nachzulesen! Aus diesen frühen Ansiedlungen in Südfrankreich und Spanien muss sich diese Bipolarität Europas entwickelt haben. Was für den Laien klingt, als wäre es an den Haaren herbei gezogen, erscheint aber für das Verständnis des Hin- und Her europäischer Geschichte essentiell und mutiert zum Knackpunkt für den Nachweis der Katastrophentheorie.

Die Bipolarität Europas scheint durch den Anstieg des Meeresspiegels, vor allem im Mittelmeer begründet (Dammbruch Gibraltargraben). Sie beschreibt die Spaltung in zwei große Kulturräume von 6000 bis 1000 v. Chr. etwa, nämlich den megalithisch geprägten alteuropäischen Völkern im Westen mit ihrer R1b-DNA und den indogermanischen R1a-Zivilisationen im Osten mit ihren entwickelten Holztraditionen. Letztere wurden gespeist von den Weiten Asiens nördlich des Kaukasus mit partiellen Kontakten in den fruchtbaren und metallverarbeitenden Halbmond des Nahen Ostens. Die westlichen Völker lebten hingegen von den Impulsen des Mittelmeerraumes und Nordafrikas, in geringem Maße auch von südlich der Sahara. Entscheidend dabei muss die sich nach 6200 v. Chr. entwickelnde Hochseeschifffahrt gewesen sein. Beide Kulturrichtungen waren so permanent von der innovativen Kraft Anatoliens und der Levante inspiriert. Die diffuse und immer wieder neu mischende Grenze der Kulturräume lag auf der Linie Rhein-Adria (Siehe Post: Die vergessene Völkerwanderung).

Wer also wissen will, warum beispielsweise gerade Linienbandkeramiker das hölzerne Stonehenge bauten oder die Trichterbecherleute gegen 3800 v. Chr. zur Megalithkultur wechselten, muss nur nach den möglichen Katastrophen damals am Atlantik fragen und den kausalen kriegerischen Völkerwanderungen dazu. Etablierte Historiker vermuten hingegen Sonnenaktivitäten, Wetterphänomene, rituelle Modeerscheinungen, Überbevölkerung oder Raubbau - in der Ur- und Frühzeit wohlbemerkt.
Heutige Tsunamis
Einigen Zuspruch bekomme ich auch von studierten Archäologen. Leider finden sich unter meinen Kommentatoren keine Lehrstuhlinhaber oder fachspezifische Multiplikatoren. Allerdings habe ich zweimal erlebt, dass Freiberufler den Kontakt mit mir abbrachen, nachdem sie eine Festanstellung innehatten. Es schien sich ein Schalter in ihrem Kopf umzulegen, aus Aufgeschlossenheit wurde Rückversicherung. Wer will es ihnen in dieser monetär fixierten Welt verdenken.
Selbstkritisch muss ich aber auch eingestehen, dass mein Fachwissen in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen wohl nie ausreichen wird, um souverän argumentieren zu können. Andererseits bin ich nie der große Formulierer gewesen, so dass sich leicht Unschärfen und Irrtümer einschleichen konnten. Bestes Beispiel: Mehrfach wurde mir angekreidet, dass es bei den Katastrophenerscheinungen doch gar nicht so hohe Wellen gäbe, die England oder die Iberische Halbinsel überschwemmen konnten.

Natürlich reden die Meeresforscher nur von 10 - 30 Meter hohen Tsunamis, die vor allem die Flussauen und Nebenflüsse betrafen, die in die Weltmeere münden. Wenn aber 90 Prozent aller Bauern in Italien z. B. vor 1200 v. Chr. in der Poebene und an der Adria gesiedelt haben, kann man sich vorstellen, wie sich die Überlebenden danach in sichere Höhen zurück ziehen mussten. Der mutmaßliche Massenexodus in Zentraleuropa damals scheint eher mit den Aschewolken der Vulkaneruptionen, Klimakapriolen, Agrar- und Subsistenzkrisen in Verbindung zu stehen. (Siehe Post: Wo Prof Falkenstein irrte).

Solche u.a. Einwendungen kamen beispielsweise auch vom anonymen Betreiber des Blogs Vanaland.de.
Die neolithische Expansion mit ihrer Spaltung 
in Megalithik und Indoeuropäer
Er hat die umfangreichsten Einlassungen zu meinen Theorien geschrieben, z. B. seine Sicht auf die Entwicklung der Iberischen Halbinsel (Anlage 4). Da beginnt man schon zu grübeln! Für seinen vielen Hinweise bin ich ihm sehr dankbar. Er kommt ebenfalls zu eigenen Schlussfolgerungen in der Geschichte, die durchaus plausibel klingen, aber nicht unbedingt mit meinen übereinstimmen müssen. Natürlich respektiere ich das, insbesondere weil da ein scheinbar alleswissender Kopf hinter den Veröffentlichungen steht. Der Witz: Trotz dieser Unterschiede kommt vanaland.de zu ähnlichen Ergebnissen z. B. bezüglich der vergessenen Hochkulturen auf der Iberischen Halbinsel. (Anlage 3). Trotzdem muss ich ihm in einzelnen Kritikpunkten widersprechen:

Baskisch könne z. B. nicht der Überrest einer großen alteuropäischen Sprache gewesen sein? Stand der Wissenschaft ist die erste Besiedlung Europas über Gibraltar aus Afrika heraus, beginnend in der Altsteinzeit, die mit immer neuen Schüben entlang der Atlantischen Küste letztlich Schottland und Skandinavien erreichte. Baskisch, das dem Aquitanischen ähneln soll, ist der einzige Fremdkörper im indogermanischen Einheitsbrei Europas. Und der kommt ja bekanntlich aus den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres. Noch Cäsar unterscheidet aquitanische Einheimische - zu denen auch noch die Bretagne damals zählte - und Keltische, sprich indogermanische, Neuankömmlinge. Alteuropäisch ist also untergegangen oder hat sich in Refugien fernab der Eroberer zurück gezogen.

Die schubweise Ausbreitung der Indogermanen als Indiz der 
Katastrophenperioden im Westen
Sowohl Bading als auch vanalander, denen ich eine ungleich höhere Übersicht zu diesen Themen zugestehe, vertreten in einem der zentralen Punkte meiner Hypothese die offizielle deutsche Lehrmeinung. Sie betrifft die Völkerwanderungen, die im Zusammenhang mit den Katastrophenzeiten in und um Europa ausgelöst wurden, speziell während der Glockenbecherkultur (2900-2200 v. Chr.). Beide glauben, diese seien Indogermanen gewesen! Es ist der große ungelöste Streit der Archäologen und Genetiker über deren Herkunft und Ausbreitung: Die einen sagen von Ungarn in den Westen, die anderen von Portugal in den Osten (Siehe Post: Die Glockenbecherkultur - das erste westliche Großreich?). Ich habe da alles in mich hinein gefressen, dessen ich auch international habhaft werden konnte. Meine Überzeugung: Es stimmt beides!

Die Glockenbecherkultur gab es bereits 2900 v. Chr. in Portugal, sie expandierte schwerpunktmäßig  2500 v. Chr. und vermischte sich um 2200 v. Chr. mit den östlichen Schnurkeramikern in Mitteleuropa zur Aunjetitzerkultur. Diese Invasion von der Iberischen Halbinsel muss mit einer scheinbaren Zangenbewegung - hauptsächlich seegestützt - in zwei Richtungen vorgetragen worden sein: Eine entlang der Atlantikküste bis England und Skandinavien, und eine über Sardinien und die Poebene ins ungarische Karpatenbecken. Von dort scheint es über Süddeutschland und die Niederlande nach England weiter gegangen zu sein. Östlich von Ungarn gab es damals keine verwandte Population. Das deckt sich auch mit den genetischen Erkenntnissen dazu.  

Was für den Normalbürger wieder überzogen klingt, ist entscheidend für den Nachweis der Bipolarität Europas. Es sind hauptsächlich deutsche Archäologen, die sich auf Ungarn als Quellland versteifen. Geht es nach ihnen, so sollen die Indogermanen gegen 2500 v. Chr. mal schnell auf die Iberische Halbinsel vorgestoßen sein.
Die see- und landgestützte Wanderung der 
Glockenbecherkultur als Zangenbewegung auf den selben 
Pfaden wie ihre megalithischen Vorgänger. Der Durchbruch 
nach Ungarn lässt die deutschen Wissenschaftler glauben, 
dass diese aus Osteuropa kamen.
Dort hätten sie kurz ihre Samen verstreut und anschließend die Glockentöpfe von dort in ganz Europa verteilt. Alles begründet mit asiatischen Mutationen der Y-Chromosomen R1b. Die können aber erst danach und per Schiff nach Spanien gelangt sein, als eine kaukasische Kultur hier intervenierte. Das Vorstoß-Szenario widerspricht auch jedem historischem Beispiel (Siehe wieder vergessene Völkerwanderung). Erst nach 1200 v. Chr. dürften die Steppenreiter massenhaft aus dem Osten über die oben genannte Grenze hinweg gekommen sein (Brandgräber, Kelten, Griechen Phönizier, Römer etc.). Dieses Exempel zeigt, wie offene historische Fragen mit der These von den zwei Kulturträumen einige Plausibilität bekommt.
Neben diesen haarspalterischen Überlegungen gibt es aber auch einen praktischen Nutzen. Und da kommt ein weiteres Hobby von mir ins Spiel: Altstraßenforschung und Siedlungsstrategien. Mein Anspruch: Ich muss solche Stränge und Befestigungen alle persönlich befahren oder begangen haben. So hatte ich von Anfang an immer wiederkehrende Muster festgestellt, die direkt mit den Katastrophenzeiten in Verbindung stehen.

Klimakapriolen, Agrarkrisen und Entvölkerung der Ebenen legen Siedlungs- und Verkehrsaktivitäten in den Bergen nahe. Unmittelbar nach allen Katastrophenzeiten entstanden - territorial differenziert - befestigte Höhensiedlungen (2200 v. Chr. Iberische Halbinsel, 1600 Mittelmeerraum, 1200 nördl. und südl. der Alpen. Die meisten beurkundeten Altstraßen Europas gehen so auf ein Trassennetz mindestens aus der Bronzezeit zurück. Diese orientieren sich durchweg an der sinnfälligen Verknüpfung wasserscheidender Höhenwege. Das können die Kammwege der Mittelgebirge sein, oder unscheinbare Erhebungen im Flachland. Dort scheinen sie sogar neolithische Verkehrsströme aufzunehmen. Im Westen wurden Abzweige oft durch Menhire angezeigt. Im Hochgebirge nutzte man die Talränder. Mindestens alle 20 Kilometer, dem Tagespensum eines Ochsenfuhrwerkes mussten Versorgungs- und Sicherungsanlagen entstehen. Auf den nicht überbauten Bergen sind sie als Befestigte Höhensiedlungen über uns gekommen, später mit Terrassenfeldern (Siehe Altstraßen im Blog Fränkisches Thüringen). Wenn die Kammstraßen zielorientiert verlassen werden mussten, entstanden an den stark frequentierten Furten die heutigen Metropolen (Siehe Post: Die Europäische Hauptwasserscheide oder den Altstraßenschwerpunkt im Blog Fränkisches Thüringen).

Apennin: Die alten Kammwege bis vielleicht 800 v. Chr.
taugen heute noch als Fernwege
Diese und v.a. Prinzipien zeigen sich von Marokko bis in die Westukraine durchgängig, über die Seidenstraße bis China, aber auch auf anderen Kontinenten. Natürlich nutzten die Altvordern die Höhen nur, wenn sie mussten. Aber sie hatten nur selten eine Wahl: Nicht nur Überschwemmungen und Dauerregen nach den atmosphärischen Wintern der Katastrophenzeiten machten ihnen zu schaffen, sondern auch der Zustand der unbefestigten Wege damals und die unveränderte Technik der Fuhrwerke von ihrer Erfindung bis zur Industrialisierung (Im Römischen Reich bis zur Zeitenwende). Nach der 20 Kilometerregel müssen sich nun immer archäologische Ausgrabungsstätten anbieten, erkennbar an künstlich versteilten Abhängen, Wallanlagen, Trockenmauern, konzentrischen Grubenanlagen, Steinhügelgräbern und Flurnamen. 95 Prozent von ihnen sind gar nicht erfasst. Nur der findet sie, wer sich nicht scheut, im Unterholz rumzukriechen. Inzwischen weiß ich, dass auch andere Forscher nach der Wasserscheidentheorie zu Gange sind (Siehe Anlage 5).
Zum Schluss hier noch die Beantwortung der alten Fragen aus dem ersten Kritik-Post und die Formulierung neuer.

Wenn es beispielsweise eine große Tsunami-Katastrophe am Atlantik um 1200 v. Chr. gegeben hat, warum hat man dann noch keine salzigen Ablagerungen im Hinterland der westeuropäischen Küste gefunden? So etwas ist nur vom Mittelmeer bekannt. Die gibt es jede Menge, wie oben bei den Hinterspülfächern beschrieben, über den ganzen Kontinent verteilt. Allerdings wäscht sich nur dünn abgelagertes Salz bei Zuflüssen von Süßwasser schnell aus. Plausibel erklärt unter: http://www.mallig.eduvinet.de/autoren/geo/bauer/salzla3.htm

Warum konnte man bisher noch keine Indizien für einen dramatischen Bevölkerungsrückgang damals in Frankreich und Spanien finden, wie bekanntermaßen in England oder Italien?
Die berühmte Heunischenburg scheint nur eine typische 
Wegesicherung der Donaufurt an einer Abkürzung des 
Höhenweges auf der europäischen Hauptwasserscheide
zu sein (Siehe entsprechenden Post in diesem Blog). 
Die regionalen urgeschichtlichen Museen entlang der Küsten sind voll mit Hinweisen auf Siedlungslücken (Antwerben, Carnac, Bordeaux, El Puerto de St. Maria). Nicht wenige Höhenfesten in Portugal wurden um 1200 v. Chr. mit Geröll „zugeschüttet“, wie das Castelo Felho de Freixo de Numao, was ich als Folge von Fluten interpretiere.
Als die Glockenbecherleute gegen 2450 v. Chr. auf die Britischen Inseln übersetzten, scheinen sie nicht - wie genetisch angenommen - die ganze Bevölkerung ausgerottet zu haben, sondern die könnte vordem bereits von atlantischen Sturmfluten stark dezimiert worden sein. Erst nach 2200 v. Chr. soll eine Volksgruppe vom Schwarzen Meer auf der Iberischen Halbinsel angekommen/ gelandet sein, die nicht viel später den ganzen Genpool dort dominierte https://www.diepresse.com/5596545/urgeschichte-der-iberischen-halbinsel-in-neuem-licht. 

Wie hoch war der Wasserstand, welche Gebiete wurden überflutet, welche nicht? Umfassende Untersuchungen gibt es zwar nicht, aber die regionalen Hinweise lassen gerade gegen 1200 v. Chr. vermuten, dass das Pariser Becken, Flandern, Wallonen und die Norddeutsche Tiefebene zu großen Teilen überschwemmt waren. Logisch lässt sich das an den abgespülten Tumuli in der Bretagne erklären: Erst waren die Steindolmen (Grabsteintische aus Findlingen) mit Erde überschüttet, dann mit Bruchsteinen überschichtet und selbst diese Anlagen wurden irgendwann durcheinander gewirbelt. Sie liegen bis zu 50 Meter über dem Meeresspiegel. Das oben genannte das Castelo Felho hingegen auf 400.

Welche kulturellen und genetischen Zusammenhänge lassen sich zwischen den Urnenfelderleuten und den Seevölkern finden? Brandgräber im östlichen Mittelmeerraum gibt es kaum. Allerdings wurde der genetischen Nachweis erbracht, dass die Philister (Seevölker) aus Kreta, Sardinien und von der Iberischen Halbinsel stammen https://www.scinexx.de/news/geowissen/woher-kamen-die-philister/.

Ist die geografische die einzige Komponente, die die Fluchtrichtung vorgegeben hat (z. B. durch die Alpentäler)? Siehe meine Untersuchungen im Post Alpenquerungen seit 12.000 Jahren.

Warum hat Platon als einziger explizit über das einschneidende Ereignis berichtet? Inzwischen finden sich Dutzende Hinweise bei der seriösen Atlantisforschung https://atlantisforschung.de/index.php?title=Hauptseite.

Natürlich habe inzwischen ein paar neue Fragen zur Katastrophentheorie mit ihren klimatischen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Diese betreffen:

-        Herkunft und Wanderungen der y-Chromosomen der Haplogruppe R1b und der Glockenbecherkultur als Casus Knacksus der Bipolarität Europas.

-        Überzeugende Daten zur historischen Bevölkerungsstatistik, denn was da derzeit durch die Fachblätter rauscht, widerspricht nicht nur den archäologischen Ausgrabungen, sondern auch den empirischen Erkenntnissen zur partiellen und extremen Siedlungsdichte nach Naturkatastrophen in den Mittelgebirgen.
Die Europäische Hauptwasserscheide als Orientierung 
für Völkerwanderungen?

-        die Expansionsgeschwindigkeit von Völkern durch Generationswanderungen wie bei der neolithischen Revolution, im Gegensatz zu den gut erforschten kriegerischen Invasionen.

-        den Vergleich zum Aufwand zwischen Brand- oder Körperhügelgrab auf der Suche nach den Ursachen des extremen Wechsels besonders nach 1200 v. Chr.

-        die praktische Ursache für das Anlegen von Feldterrassen ab 2200 v. Chr. etwa: Extremer Regen, Trockenheit oder nur die fortifikatorische Nähe von Niederlassung und Landwirtschaft?

Solche Fragen und Antworten relativieren hoffentlich die scheinbare Arroganz in der Einleitung, die die postulierten Muster hier der etablierten Wissenschaft empfiehlt. Natürlich kann so ein Quereinsteiger wie ich nur versuchen, Anzuschubsen. Immer giltnämlich das Primat der Archäologie! Meiner persönlichen Meinung nach aber hätten es die Katastrophenzeiten sogar verdient, unsere Historie nach ihnen zu klassifizieren und nicht nach den benutzten Werkzeugen. Die stammen nämlich aus den friedlichen Kollaps-Zwischenzeiten.





Anlagen: Mailverkehr zu meiner Webseite Prähistorisches Europa (Die teils stichpunktartige Schreibweise mit oberflächlicher Rechtschreibung entspricht dem hier genutzten SMS-Stil. Ich empfehle die originalen Webseiten der Kontakte)



Anlage 1

Von Markus Wehmer an Achim Heß




Sehr geehrter Herr Heß,
vielen Dank für Ihre Email. Ich habe ein paar (teils kritische)
Anmerkungen zu Ihrem Blogeintrag.
Dr. Pierre Fütterer hat die ottonischen Altwege im Rahmen seiner
Dissertation (nicht seiner Diplomarbeit) untersucht.
Mein Nachname lautet Wehmer (nicht Wehner), die betreffenden
Ausgrabungen fanden bei der Erschließung eines Industriegebietes (nicht
beim Autobahnbau) statt.
Die Hünenburg bei Watenstedt (nicht Wadenstedt) ist spätbronzezeitlich
(nicht spätneolithisch).
Das Gemälde von Wilhelm Petersen, ein glühender SS-Mann und
Blut-und-Boden Auftragsmaler der NDSAP, ist als Illustration vollkommen
fehl am Platz. Solche völkischen Propagandabilder benutzt man nicht,
außer man hat entsprechende Absichten, was ich bei Ihnen natürlich
nicht hoffe. Entfernen Sie lieber dieses Bild (außerdem mahnt Petersens
Sohn gerne Leute ab, die ungenehmigt dessen Bilder im Internet
benutzen).
"Germanen" sind nicht einmarschiert, sondern eingewandert, und wie sie
Orte benannt haben, ist völlige Spekulation.
Die Mauerstrukturen auf dem Wurmberg sind nachgewiesenermaßen
Fundamente eines neuzeitlichen trigonometrischen Punktes, wie Dr.
Michael Geschwinde durch Ausgrabungen und Quellenstudium zweifelsfrei
nachweisen konnte. Alle leider noch immer kursierenden früheren
Deutungsversuche sind völliger Quatsch, besonders eine Datierung in
"megalithische Zeitstellung".
"teils provinzielle und unkoordinierte Arbeitsweise in der Archäologie"
- was meinen Sie damit?
Zu "Siedlungslücken": es gibt Zeiten mit sehr viel
Siedlungsniederschlag, und solche mit sehr wenig. Das müssen aber nicht
immer Hinweise auf Siedlungslücken sein, sondern es kann an
verschiedenartigen Siedlungsweisen liegen (eingegrabene Pfostenhäuser
und Abfallgruben lassen sich archäologisch sehr gut nachweisen,
Blockhäuser und oberflächlich verstreuter Müll praktisch gar nicht).
In den von Ihnen genannten Zeiträumen gibt es Phasen mit sehr wenig
BEKANNTEN (!) Fundstellen (4000-3600 v.u.Z., 1800-1300 v.u.Z.), aber
auch Phasen mit intensiver, durchgehender, kontinuierlicher Besiedlung
(z.B. 2600-1800 v.u.Z., ab 1300 v.u.Z.). Siedlungslücken nach 2200 oder
1200 kann ich vollkommen ausschließen. Subsistenzkrisen kann ich aber
bestätigen, die gab es immer mal wieder (z.B. um 5000 v.u.Z., um 4400
v.u.Z.), jedoch wird die Ursache im Kollaps des damaligen
Brandfeldbau-Systems oder in Missernten aufgrund ungünstiger Wetterlagen
zu suchen sein, aber in Nordthüringen nicht mit "Flutwellen" in
Verbindung gebracht werden können.

Viele Grüße aus Einbeck,
Markus Wehmer


Anlage 2

Von Ingo Bading an Hinz Kunz

Betreff: Re: Zwei neue Videos
Die Glockenbecherleute sind Indogermanen. Und die Ethnogenese der Indogermanen vollzog sich - nach derzeitigem Forschungsstand - als etwa hälftige Vermischung osteuropäischer Jäger und Sammler mit kaukasisch-neolithischen Bauern. (Das ist noch nicht sehr gut verstanden, weder von Seiten der Archäologie noch der Genetik, habe ich auf meinem Blog lange behandelt: https://studgendeutsch.blogspot.com/2017/07/neue-forschungen-zur-entstehung-der.html (David Anthony ist von Seiten der Archäologie derzeit einer der bekanntesten Forscher zu den frühen Indogermanen.)

Ich habe übrigens keinen Missionierungseifer außer den, über Wissenschaft ÜBERHAUPT zu sprechen und dafür zu werben, daß man sich damit beschäftigt. Ansonsten muß man die Tatsachen selbst sprechen lassen, ich lasse sie ja auch möglichst vorbehaltlos auf mich wirken. Wie viele meiner einstmaligen Lieblingsideen sind schon zuschanden geworden in den letzten 30 Jahren infolge des Fortschritts des Wissensstandes. Manchmal freut man sich über ihn, manchmal ist man baß erstaunt über diesen Fortschritt, aber niemals war ich darüber enttäuscht.Konrad Lorenz erklärte es ja zu seiner regelmäßigsten Übung in seinem Forscherleben, täglich zum Frühstück seine neuesten Lieblingshypothese über Bord zu werfen. :-)

Die scharfe Kontur der indogermanischen Genetik scheint die Forschung sehr gut abgrenzen zu können von der rein kaukasisch-neolithischen Genetik der Hochkulturen südlich des Kaukasus, eine Genetik, die sich dann eben ab 1900 v. Ztr. im östlichen Mittelmeerraum ausbreitet.

(Es wabern noch diffuse Genetiken im Raum herum, die zu keiner dieser beiden scharf konturierten Genetiken zu passen scheinen, darüber kann ich aber wenig sagen, weil sie von der Genetik selbst noch nicht gut verstanden worden sind, scheinbar. Ich habe mich womöglich auch noch nicht genug damit beschäftigt. In älteren Blogbeiträgen war ich damit mal befaßt, müßte das aber noch mal heraussuchen und es zum derzeitigen Kenntnisstand in Beziehung setzen.)

Ich rate immer, die ganze Haplotypen-Genetik zunächst mal beiseite zu lassen, die stiftet nur Verwirrung, selten Klarheit. Da ist viel Spekulatives drin, was nicht mehr nötig ist, weil wir ja jetzt Gesamtgenom-Sequenzierung haben. Früher hatte ich mit TIEF in sie hinein gekniet. Man muß sich nur klarmachen, was für einen geringen Anteil am Gesamtgenom die mitochondriale DNA darstellt und wie diffus die Haplotypen über Zeitepochen und Regionen verteilt sind. Ich habe mir das für meine eigene Y-chromosomalen und mitochondrialen Haplotypen angesehen, das ist eine Katastrophe, keinerlei Erkenntnis zu gewinnen daraus. Beispiel: Meine Mitochodrien stammen über die müttliche Linie aus England aber der Anteil englischer DNA an meiner eigenen hat sich so kraß verdünnt, daß diese Tatsache so gut wie NICHTS über meine übrige Genetik aussagt, GAR nichts.

Hier noch mein Facebook-Eintrag vom 18. April: Die ersten Bauern Englands kamen 4.100 v. Ztr. nicht aus Deutschland oder Dänemark, sondern aus Nordfrankreich und Nordspanien. So eine gerade neu erschienene Ancient-DNA-Studie von David Reich und Mitarbeitern (1). Auf meinem Blog konnte man genau das schon vor acht Jahren nachlesen allein aufgrund des archäologischen Kenntnisstandes (2).

Die vorher in England lebenden Fischer, Jäger und Sammler, darunter der bekannte "Cheddar Man", waren tatsächlich helläugig, braunhäutig und dunkelhaarig. Die nachfolgenden Bauern hatten etwas hellere Haut, aber auch dunkle Augen und Haare.

All das sollte sich dann sehr deutlich ändern, als 2.300 v. Ztr. unsere Vorfahren, die Indogermanen, als Glockenbecherkultur nach England kamen (3) .... Aber die sind nicht Thema dieser Studie.

1. Selina Brace, Yoan Diekmann, Thomas J. Booth (...) Chris Stringer, David Reich, Mark G. Thomas & Ian Barnes: Ancient genomes indicate population replacement in Early Neolithic Britain. In: Nature Ecology & Evolution, April 2019, DOI: 10.1038/s41559-019-0871-9, https://www.researchgate.net/publication/332430722_Ancient_genomes_indicate_population_replacement_in_Early_Neolithic_Britain

2. https://studgendeutsch.blogspot.com/2011/08/4100-v-ztr-tertiare-neolithisierung-im.html

3. https://de.wikipedia.org/wiki/Bogensch%C3%BCtze_von_Amesbury

Soweit erst mal. Hoch spannend mit den Höhenwegen. Bin noch nicht ganz überzeugt. Die Bandkeramiker haben IMMER die Täler besiedelt, die Höhen waren bewaldet und sie haben die Grundlagen gelegt. Das kann sich bis in die Bronzezeit noch deutlich geändert haben. Aber Ihre These kann ja auch höchstens für Mittelgebirge gelten und es ist vielleicht gefährlich, von dort aus zu verallgemeinern. Aber manche Einzelheiten, die Sie nennen, bringen mich doch ins Nachdenken,

 Ingo Bading

Anlage 3

Von Vanalander an Hinz Kunz

hi,

ich finde es ein bisschen unverschämt das du dich einfach großflächig an meine Seite bedienst und verlange von dir, das du unter jedem Bild das du dir von Vanaland geholt hast, mind. einen funktionierendem Link zu der Seite setzt von der du das geholt hast, unzwar bei jedem Bild.
Ich weiss genau welches meine Bilder sind und ich kontrolliere auch ob ein Link gesetzt ist.
Ich hab mir schliesslich die Arbeit gemacht diese zu bearbeiten, also könntest du das wenigstens auch respektieren und honorieren.

Und zu deiner Theorie: einen atlantischen Tsunami der Frankreich und Iberien überfluten würde, ist in solch einer Größe nirgends auf der Erde nachweisbar, zumal auch noch die Landmasse fehlt die einen solchen Tsunami auslösen würde. Der Atlantische Rücken kann das nicht und daher ist ein Tsunami in dieser Größe nicht realistisch. Tatsächlich gab es einen Tsunami, der kann aber bestenfalls das südwestliche Viertel von Iberien überfluten haben, wo auch Spuren eines Tsunami´s nachweisbar ist.

Die genetische Karte von Europedia krankt an der Wahrheit. So trägt die Kugelamphorenkultur beispielsweise weder R1a noch R1b, sondern die selbe DNA wie die Bernburger/Trichterbecher in Nordeuropa, was belegt das sie aus der Mischung der Bernburger mit den Trichterbechern entstanden ist. Dort ist auch die Aunjetitzer Kultur entstanden, die aufgrund einer neuen Gusstechnik die Dominanz erlangen.

Bezweifeln möchte ich auch das die Urnenfelder Kultur in den Karpaten entstanden ist. Es ist zwar wahrscheinlich das die Sitte zur Verbrennung die durchaus auch im neolithischen Europa vereinzelt an verschiedenen Orten praktiziert wurde, aus Anatolien über die Griechen nach Europa kam. Wie bekannt ist wurde Ostsee-Bernstein bis Qatna und Ägypten gefunden, der kann nur über die Minoer nach Ägypten gekommen sein.

Aber es kann auch ein Zusammenhang zwischen Leichenverbrennung und einer Seuche konstruiert werden. Es wurden Gebete der Hethiter an die Heilgötter gefunden die davon berichten das das Land mit Krankheit geschlagen war, mit der bereits seine Vorfahren kämpften. Er spricht hier sogar von totes Land was auf eine hohe Sterberate hinweist.  In diesem Zeitraum muss auch die Mutation der Pest gefallen sein, deren neuer wesentlich tödlicherer Typ erstmals ab 900 v.Chr. in Armenien nachgewiesen wurde. Desweiteren wird von biologischer Kriegsführung berichtet, indem Šuppiluliuma I. kranke Böcke und Frauen in die Herden der Gegner einschleusste die nun der eingeschleppten Krankheit zum Opfer fiel. (Ein freigelassener Bock rennt natürlich zu einer Schafherde) Šuppiluliuma I.  (datiert auf 1355 bis 1320 v. Chr.) und sein ältester Sohn und Nachfolger Arnuwanda II. starben an einer eingeschleppten Seuche die offenbar bis 1190 v. Chr. weiter anhielt und somit auch die angreifenden Seevölker infizierte. Dadurch das die nun das ganze Mittelmeer besiedelten, verbreiteten sie die Seuche weiträumig über Südeuropa.

Hierbei sei gesagt das diese Pest-Seuche schon zuvor in Südschweden um 3100 v. Chr. und am Ural und den Weiten Russlands etwas früher nachgewiesen wurde wobei klare Kontakte über die Kugelamphorenkultur zwischen Deutschland und der Ukraine/Moldavien hergestellt werden können. Allerdings handelt es sich um einen älteren Typ der weniger tödlich war.

Möglicherweise sind jedoch die Körperverbrennungen im Deutschland zwischen 3500 und 3300 v. Chr. und England im späten Neolithikum ab etwa 3000 BC damit zu erklären. Damit fiele deine zweite Theorie der Ausbreitung über den Atlantik ins Wasser, denn wenn Menschen in Deutschland, Südschweden und England an einer Seuche starben, dann beweist es das es zwischen ihnen Kontakte gab, was im Falle der Südschweden auf die Trichterbecher zurück geht die auch in Südschweden siedelten. Dummerweise braucht man dazu Leichen und wenn die verbrannt sind, lässt sich daraus kaum das Pest-Bakterium feststellen und dann lässt es sich leicht behaupten das England vom Atlantik aus besiedelt wurde. Das Gegenteil lässt sich ja nicht beweisen. Na klar ein paar werden immer mal rüber gekommen sein, schon allein durch den Zinnhandel aber das alles findet auch den Weg nach Deutschland wie die Nebrascheibe belegt.

Das die keltische DNA R1b über den Rhein nach England kam, ist sehr viel wahrscheinlicher als das Landratten wie die Iberer und Gallier in Frankreich mit primitiven Booten wie sie in England und Irland belegt sind, den stürmischen Atlantik befahren um nach England zu kommen.

Und das ist auch das große Problem der Urnenfelder Kultur.  In dem Fall wäre die Körperverbrennung die mit den Urnengräbern verbunden ist, eine Hygienemaßnahme um die Seuche zu bekämpfen. Die Gleichförmigkeit beruht somit nicht auf die gleiche Kultur, sondern vielmehr auf die einzig bekannte Art die Seuche zu bekämpfen, indem man die Leichen verbrannte. In dem Fall wären die frühesten Leichenverbrennungen dort zu erwarten wo Europa in Kontakt mit Anatolien kam und deine Karpaten-Geburtsstätte der Urnenfelder Kultur liegt sozusagen auf einer Handelsroute von Anatolien. Dies zeigt sich auch daran, das verschiedene Topfformen sowohl in Ostdeutschland als auch in Troja nachgewiesen sind - nur eben mit Jahrhunderten Verspätung und beide sind aus lokalem Ton. Trojaner waren also nicht in Deutschland aber die trojanischen Töpfe fanden überall zwischen Deutschland und Troja eifrige Nachahmer, wie auch die Urnen die z.b. in Eturien verbreitet waren und in Thüringen und Pommern Nachahmer fanden.

Andererseits ist aber auch von einem Krieg die Rede der zwischen den Hethitern und den Arzawa-Ländern Mira, Lukka , Troja und Pisidia stattfand und indem diese Länder unterlagen. Dabei nutzte Šuppiluliuma I.  und Muršili II. (1321 v. Chr. bis etwa 1294 v. Chr.) die selben biologischen Waffen wie seine Nachfolger gegen Qatna. Das Gebiet von Arzawa (dem ehemals starkem Reich des 1316 von Uḫḫaziti regierten Arzawa), wurde anschließend unter Vasallenfürsten der „Arzawa-Länder“, also Mira, Šeḫa und Ḫapalla aufgeteilt.  Merkwürdigerweise verschwinden um das Jahr 1200 v. Chr.  auch die Schweine von der Tafel der Juden, bleiben aber auf der Tafel der Philister und Phönizier.  Dafür tauchen bei Juden jede Menge Hühner und Gänse auf.

1276 v. Chr. soll Ramses II. Amurru erobert haben und  500 Schiffe und 10.000 Kriegern aus den Arzawa-Ländern Lukka, Mira, Turiša (Troas) und Pisidien sollen das Amurru gegenüberliegende Zypern angegriffen haben. Eine Koordinierung dieser beiden Armeen ist daher wahrscheinlich, da Minoer in Palestina angesiedelt wurden, was sie sicherlich nur mit Zustimmung des Pharaos konnten. 

Das nun ausgerechnet in dieser Zeit der Seevölker die Urnenfelder Kultur quasi überall an der Küste des Mittelmeeres beginnt, lässt darauf schliessen das die Seuche die im Hethiterreich wütete, nun auch mit diesen Siedlern nach Europa kam.  Kein Wunder also das der Übergang zur Urnenfelder Kultur praktisch überall gleichzeitig beginnt und dann auch noch so weiträumig. So wird z.b. die Besiedlung Padua´s auf dieses Datum gelegt, ebenso wird die Ankunft der Römer im Land  der Lateiner und auch in der Gegend von Massalia deutet sich eine frühe Ankunft von Dorer im 12. Jhd. v. Chr. an. Ebenso enden einige ältere Kulturen.

Es ist auch zu bedenken, wenn Phönizier zu diesem Zeitpunkt bereits nach England gezogen wären, hätte es dort Fortschritt geben müssen, z.b. in der Schiffstechnik. Hat es aber nicht. Die Bewohner Englands wurden erst durch Kelten modernisiert und die konnten mit Stonehenge nichts anfangen. Ihre Schiffe bestanden nicht mal aus Holz, sondern waren mit Lederhaut bespannt. Das deutet nicht darauf hin das Phönizier England in irgendeiner Weise beeinflusste.

Der vorkeltische Entwicklungsstand war durch die Ausbeutung der Zinnminen auf der Bronzezeit stehen geblieben, genauso übrigens wie bei den Germanen und den Völkern Galliens. Sie konnten nun Bronze gießen aber Eisen war ihnen weitestgehend noch fremd, genauso wie Schwerter.
Die keltischen Fürstensitze wurden erst durch griechische Siedlungen inspiriert, erlernten die Eisenschmelze und hörten vermutlich sogar von der attischen Demokratie in der es keine dynastischen Tyrannen mehr gab. Das dieStämme daher von sowas wie  Archonten (seit 682 v. Chr. in Athen belegt) einrichteten, lässt sich damit vielleicht erklären.  Dabei übernahm man aber auch die griechische Waffentechnik des 6.-2. Jhd. v. Chr. die wohl vorwiegend auf leichte Schlachtwagen, Speere, Messer und vielleicht Feuer als Brandwaffe aufbaute, belegt waren auch Schleuderer die es vorwiegend in Iberien gab.

Daher waren sie der Kriegstechnik der Römer unter Caesar im 1. Jhd. v. Chr. völlig unterlegen, rüsteten aber nach dem Zusammenstoß mit Caesar gewaltig auf.  Hier wurden in Brandenburg zigtausende von Rennöfen nachgewiesen, die Rasenerz verarbeiteten. Diese Chance hatten die Gallier und Iberer nicht mehr da sie von den Römern gleich massiv okkuppiert wurden. Die vielbeschworene Gallo-Römische Ethnie die in der Wikipedia so gern als Gleichberechtigung dargestellt wird, gab es höchstens in der Elite die romanisiert wurde, also in weniger als 5% des Volkes.  Das ist wie mit der Förderung prowestlicher Regierungen im Ostblock. Da wird auch jeder dämonisiert und weg geputscht, der nicht prowestlich ist, z.b. Orban.

gute Besserung hinsichtlich deiner Seite und Theorie

Gruss Vanalander

Anlage 4

Von Vanalander an Hinzkunz

Hi Hinz und Kunz,

ich kann mich nicht mehr an was erinnern das ich vor Monaten geschrieben habe. Ich erinnere mich das du hin und wieder was geschrieben hast.
Trotzdem war ich ein wenig sauer das da jemand sich fleissig bedient hat, ohne das ich irgendeinen Hinweis zu mir entdecken konnte. Die Kritik kannst du gern auf deine Webseite setzen.

Mir ist grundsätzlich jeder willkommen der selbst denkt und das du das tust, zeigt dein Blog. Daher geb ich dir mal ein Update, das kannste gern bei dir verarbeiten, aber vergiss nicht wo du es her hast. :-)

Ich hab nun nicht alles in deiner Webseite gelesen aber inzwischen neige ich auch dazu Huelva als Atlantis zu interpretieren. Wie ich dahin komme erkläre ich dir gern:

Es gibt mehrere Widersprüche innerhalb deiner Theorie (aber das ist wohl immer so weil das Thema so komplex ist das man gar nicht alles wissen kann).
Und es gibt starke Indizien darauf das die Kugelamphorenkultur in der MittelElbe Region zuhause war. Vor allen Dingen eine spezielle Art Zweikammern-Erdräucherofen, der bisher der Schnurkeramik zugeordnet war. Diese Art Ofen war technisch ziemlich ausgefeilt, wenn man bedenkt wie im Mittelalter geräuchert wurde. Sie erbauten Öfen mit einer Brennkammer für das Holz und einer Räucherkammer die ein Kalträuchern ermöglichen. Dazu wird der Rauch aus der Brennkammer durch einen Tunnel in die Räucherkammer geleitet. Und die war groß genug für Schweine. Offenbar hat man darin tage oder wochenlang geräuchert, dann wurden sie zugeschüttet. Manchmal sind sie anschliessend als Begräbnisgrube genutzt worden.  Sie wurden also nur einmal genutzt, eine recht aufwendige Bauweise für eine einmalige Nutzung.
Die Funktion als Räucherofen ist eine Vermutung. Aber vielleicht hat man dort auch Holz erwärmt um es zu biegen oder Birkenpech fürs Kleben der Räder.  Das wirkt alles wie eine Vorbereitung.

Ich glaube die Kugelamphorenkultur war sowas wie ein Wagentreck, der sich in bestimmten Orten jährlich traf, sich dort reisefertig machte und gemeinsam eine 6-monatige Reise zu den Megasiedlungen Moldaviens antrat um dort einheimische Schweine gegen Kupfer zu tauschen. Diese Räucheröfen haben irgendwas damit zu tun denn sie sind immer nur an einem Ort zu finden und dann geschlossen. Auch die besondere Kugelform die Gefäße besser verschliessbar macht als die breiten Krüge der Trichterbecher sind ein Zeichen von Mobilität.  Solche Kürbisflaschen-Formen waren schon immer bei Reisenden beliebt, nicht zuletzt auf den großen Siedlertrecks die im 18. Jhd. durch Amerika zogen. Die baumelten draußen am Wagen.

Auch die "Siedlungen" bei der Kugelamphoren gefunden wurden, wirken wie Zwischenstationen an denen die Tiere Pausen einlegen konnten um sich wieder Kraft anzufressen. Da diese Zwischenstationen immer mehrere Tagesreisen voneinander entfernt liegen, zieht sich diese Kultur weit nach Süden, praktisch bis Moldavien.  Das ganze wirkt wie ein organisierter Treck, einschliesslich der Pausen. Diese Ausgangs- und Zwischenorte gab es schon, aber sie wurden umgewandelt. So benutzten sie Orte der Trichterbecher als Ausgangspunkt und Siedlungen der Baden-Boleraz als Zwischenstation sowie moldavische Siedlungen als Endstation. Man interpretiert also Wohnorte anderer Kulturen als Siedlungen der Kugelamphorenkultur, dabei überlagert sie sich direkt mit endneolithischen Siedlungen. Die Kugelamphorenkultur die offensichtlich seit 3100 BC schon im Besitz von Pferden war, hat offenbar die Rinderwagen-Händler der Baden-Boleraz-Kultur als Zwischenhändler zwischen Mitteleuropa und den Balkan/Schwarzmeer-Kulturen abgelöst. Vermutlich weil sie mit Pferden schneller waren.

Später überlagert sich die Kugelamphorenkultur mit Schnurkeramiker dann Schnurkeramiker mit Glockenbecher und dann mit Aunjetitzer. Das ist eine chronologische Kette und alle ihre Keramiken sind z.b. bei Kreisgrabenanlagen gefunden worden. Sie haben also gemeinsame Weltvorstellungen die in gewissen Bereichen eine Neuerung erfuhr. Aus schmalen Balken wurden gespaltene Bohlen und aus Bohlen, gehobelte Bretter. So muss man sich das vorstellen. Man kann also sagen das Balken und Bretter was unterschiedliches ist, aber es ist auch das gleiche, nämlich ein Baustoff aus dem Wagen gebaut wurden.

Etwas ähnliches ist im Westen in Frankreich zu beobachten. Auch da werden Megalithen von verschiedenen Kulturen genutzt, nachgenutzt, umgebaut und erweitert, wobei die Ausführung, also vom plumpen Dolmen bis zu einer Avenue aus Steinplatten oder gar Stelen mit Gravuren mit der Zeit einen Wandel erfährt.  Es ist nicht wirklich alles neu, es ist vielmehr eine Weiterentwicklung.

Und das gleiche lässt sich auch in Stonehenge direkt beobachten. Inzwischen graben Leute aus England an den deutschen Kreisgrabenanlagen weil auch sie erkannt haben das die Idee von Stonehenge direkt auf die Kreisgrabenanlagen zurück zu führen ist. Man wechselte nur das "Baumaterial", was vielleicht notwendig war, weil man die Gegend schon total abgeholzt hatte.

In Schottland haben wir zudem eine besonders lange Megalithzeit, also sind diese Megalithbauten viel komplizierter als die in anderen Teilen der Welt wo das nur eine vorübergehende Mode war die nach einigen Hundert Jahren verschwand. Doch dann kommen die Glockenbecher und greifen diesen sterbenden Trend wieder auf. Irgendwie kommt es zwischendurch zu einem Technologietransfer von Ebla in Nordsyrien nach Iberien wo plötzlich Steinstelen mit Gravuren entstehen, aber diese Technik wird nie so ausgefeilt wie in Ägypten oder Mesopotamien. Diese Entwicklungsstufe entspricht dem weißen Tempel von Ebla also ca. 2700-2500 BC.

Doch dann kommt es zu einer megalithischen Wiederbelebung in der Glockenbecherkultur Euroas und zu einem Export nach Asien, erst in das Gebiet der Maikop-Kultur am Kaukasus wo eine Gruppe mit Europäischer Genetik (vermutlich Kugelamphorenkultur) mitten unter der Maikop-Kultur genau die gleichen Dolmen und Steinkisten (ca. 300 stück) baut wie in Niedersachsen/Züchen, dann entstehen in Geogien einige Steinkisten und schliesslich im äußersten Gebiet der Andronovo Kultur an der Grenze zur Mongolei plötzlich Hirschstelen entstehen in denen Leute mit R1a-Z93 und asiatischen Frauen liegen.  Hier liegt also ein West-> Ost Export dieser Stelen vor. Es ist durchaus denkbar das hier auch europäische Hunde in die Mongolei gelangten.
Diese Hirschstelen entsprechen der Genetik der Xiongnu, eine Mischung von Andronovo und Mongolen.

Diese europäische Interaktion insbesondere der Schnurkeramik und der Glockenbecher wirkt wie ein einziges Sprachgebiet mit verschiedenen Dialekten.

Ausserdem hat man unter den Iberern Spuren einer DNA gefunden die offensichtlich von den Erstbesiedlern Europas stammte, die in  Südfrankreich ein glaziales Refugium hatten. Diese Menschen gehörten zur Haplogruppe C oder F mit der mtDNA H/V die vor der Eiszeit praktisch das gesamte Siedlungsgebiet der Neandertaler besiedelte, nach der Eiszeit aber durch die Haplogruppen IJK abgelöst wurde. Von denen wanderte I nach Europa und kam als Federmessergruppe hier an, verdrängte C/F (wie zuvor die Neandertaler) bis auf Iberien und bildet praktisch die europäischen Jäger und Sammler.
F/K verschwindet praktisch vollständig aber die mütterliche HV überlebt. Das ist das Erbe der ersten Siedler Europas das in Iberien noch ein bisschen mehr existiert als anderswo. Das ist aber nicht soooo stark das man von einer eigenen Sprache reden kann, es ist mehr eine alteuropäische Dialektgruppe, die seit Jahrtausenden in Wechselwirkung mit dem Rest von Europa steht.

Etwas später vor etwa  12.0000 Jahren kamen Zentralasiaten (R1) in den Ural und teilte sich in R1a und R1b, deren Mädels trugen die mtDNA U die sich nun unter den Europäern verbreitete. Das hängt mit der Swiderienkultur zusammen die offenbar die erste Europäisch-uralische Mischung war. Die verschwand vor ca. 9000 Jahren und übrig blieb ein Waldneolithikum das sich wie kleine Haufen von Finnischen Meerbusen bis zum östlichem Schwarzem Meer zieht. Hier werden die ersten Tontöpfe Europas gebrannt, die ein ganz anderes Design haben als die Tontöpfe der anatolischen Farmer.  Solche Tontöpfe tauchen immer mal als "Exoten" in Mitteleuropa auf, es gab also gelegentlich sporadische Kontakte.

Ab dann verbreitet sich I2 mit mtDNA U4 und U5 während die Gruppen U2 und U3 im Gebiet der Uralischen Sprachen blieben. Dort um den Ural lebten sie zufrieden die nächsten 6000 Jahre bis vor ca. 4000 Jahren beiderseits des Ural, wobei sie insbesondere das Dwina-Tal mit Serteya im Zentrum und den Zusammenfluss der  Wolga mit der Kama besiedelten. Hier wird offenbar zum ersten Mal ein Kurgan erbaut. Dieser sieht genauso aus wie ein Tumulusgrab in Norddeutschland oder Polen.

Sie breiten sich als Ugrier bis nach Finnland aus das sie 8000 v. Chr. erstmals betraten.  Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Federmessergruppen über Dänemark bis nach Skandinavien gewandert und lebten dort seit etwa 9600 BC als Komsa-Kultur, als der Vaenner-Vettern-See Abfluss der Ostsee die nördliche Population vom Südlichen Skane/Dänemark trennte wo der Rest der ersten Skandinavier zurück blieb. Einige Jahrtausende später verschlossen Erdbeben den Abfluss und das Wasser bahnte sich einen neuen Weg durch den Kattegat. Nun vereinte sich die nördliche Skandinavien-Population wieder mit der Südlichen Skandinavien-Dänemark-deutsche Ostseeküsten-Population, doch die hatte sich verwandelt.

Zu dem Zeitpunkt wanderten Farmer von Anatolien nach Europa. Im Neolithikum kam G/J nach Europa verdrängte I2 an die Nord- und Ostseeküste.
Dabei wandert G über Italien bis nach Frankreich, J versiegt bereits auf dem Balkan. Hier beginnt stattdessen die Vinca-Kultur, die ihr Wissen direkt von den anatolischen Farmern erbt.  Aus ihr entstehen die Balkankulturen, auch die Baden-Boleraz-Kultur.
Die Haplogruppe G wandert über Italien nach Südfrankreich und verbreitet sich in den Alpen unter den Pfahlbaukulturen und den Pyrenäen und wandert auch in die La-Hoguetten Kultur in Zentralfrankreich ein die sie zu Rinderzüchtern umformt.

Als Kinder der Vinca weiter nach Mitteleuropa wanderten und dort die Linearbandkultur entsteht, wird aus der alteuropäischen I2 die Haplogruppe I1, die typische DNA der Ertebölle Kultur und damit der Südskandinavischen Population.  Diese weist direkte Kontakte mit der Trichterbecherkultur aus die noch das Erbgut der Linearbandkultur trägt. So kommt es z.b.  in der Gegend von Birka nahe Uppsala wo sie über Aland nach Finnland wanderten, bei Oslo, wo die Präsenz besonders stark ist, in Südschweden bei Motala und in Deutschland bei Hamburg, an der Ostseeküste und der Mittleren Oder zu Mischkulturen zwischen Ertebölle und Trichterbecher. Sie durchbrechen das Heiratstabu, was einer Rebellion gegen die Tradition der Linearbandkultur entspricht. Damit einher geht eine explosive Vielfalt aller Kulturen, Traditionen, Baustoffe und Innovationen usw. deren Gipfel die Erfindung eines funktionierenden Wagens darstellt.
Das gleiche geschah zuvor auch am Ende der Vinca-Kultur 500 Jahre früher. Die Vinca-Kultur ist technisch sogar etwas weiter als die Linearbandkultur. Aber obwohl sie technisch sehr weit sind, ist ihr eigentlicher Beitrag ihr Zerfall. Denn aus diesem Zerfall heraus entwickeln sich hochinnovative Kulturen.  Bei der Vinca-Kultur sind es die Balkankulturen, in Nordeuropa ist es die Walternienburger-Bernburger und Trichterbecher-Kultur.
Das ist praktisch der Anfang einer eigenen Identität. Jetzt treten diese revolutionären Europäer aus dem Schatten ihrer anatolischer Einwanderer-Vorfahren.

Das Hochjubeln der Vinca-Technologie und der Linearband-Technologie ist also falsch, denn diese führen anatolische Traditionen fort. Es sind ihre rebellierenden Kinder, die den geistigen Wandel in Europa einleiten, weil sie die Jäger und Sammler und megalitischen Baumeister mit samt ihren Traditionen, Kenntnisse und Genetik in ihre Kultur integrieren.

Interessanterweise lassen sich bei den Trichterbechern z.B. auch Seefahrtprodukte nachweisen, obwohl sie ja ausgesprochene Landratten waren. Vermutlich nutzten sie die Boote der Erteböllekultur dafür. So lässt sich z.b. Helgoländer Flintstein im südlichen Niedersachsen finden, mehr als 300km von der Küste entfernt.

Helgoländer Flintstein hat ein besonderes Rot und Helgoland liegt über 60km von der Küste entfernt. Das ist bereits Hochseeschifffahrt. Die Küstenbewohner beherrschten die Hochseeschifffahrt und konnten daher wohl auch die gefährlichen Küstengewässer der Orkneys und die Fjorde Skandinaviens befahren.
In Skandinavien lässt sich auch Robbenjagd und Walfang belegen. Wenn also jemand die Seefahrt beherrschte dann waren es diese Küstenbewohner. Die profitierten aber von den hervorragenden Kenntnissen der Trichterbecher in der Holzbearbeitung. So entstanden viel bessere Schiffe und ihr Aktionsradius verdoppelt sich. 

Der Wagen und die besseren Schiffe sorgen dafür das sich die Trichterbecherkultur über die Flüsse und Meere ausbreitet. Hier wird die Grundlage für alle späteren Handelsnetze im Norden gelegt.

Dagegen gibt es keine Anzeichen der Besiedlung der äußeren Hebriden im Norden Schottlands. Es gibt auch keine Anzeichen das atlantische Inseln oder Kanalinseln von Menschen besucht wurden die eventuell in Frankreich lebten. Offenbar beherrschte die Population in Schottland wie auch in Frankreich keine Seefahrt. Es gibt auch keinerlei Anzeichen einer Seefahrt am Atlantik. Dafür gibt es eine megalitische Bauphase die offenbar durch die Rinder nochmal gepowert wurde. 90% aller Megalithbauten sind nach 4300 BC entstanden, als Rinder in Frankreich auftauchen. Diese Phase hält bis etwa 3000-2800 BC an und beginnt dann langsam abzusinken. Um 2600 BC werden praktisch nur noch leichtere Steinplatten in Frankreich verbaut. England liegt noch 500 Jahre zurück mitten in der Megalithzeit und in Deutschland erfreuen sich inzwischen Hügelgräber größter Beliebtheit.

Rinder erfreut sich auch in der Schweiz großer Beliebtheit, wo es sogar schon eine antike Almwirtschaft gab. Und dort entwickelte sich die dritte Form von Wagen die mehr an einen Heuschlitten erinnert. Diese setzte sich nicht durch und verschwand wieder.

Lustigerweise waren schon die Urschotten große Schweinefans, so wie die Bevölkerung in Deutschland und Skandinavien. Ferkel kann man mit Wagen aber auch mit Booten übers Meer transportieren.  Treiben kann man sie nur kurze Strecken in Dorfnähe da sie als Herde kaum zusammen bleiben und ausgesprochen lauffaul sind. Man hätte Schweine also nie nach Südeuropa oder gar Anatolien treiben können. Man muss sie auf einen Wagen packen um sie dorthin zu bringen. Da Hunde, Schweine, Schafe und Ziegen um 2500 v. Chr. praktisch alle die gleiche europäische DNA hatten, muss man davon ausgehen das sie irgendwer über Europa verteilte unzwar überall bis in die äußersten Ecken.

Belegen lässt sich auch das die Hunde die in Bonn-Oberkassel vor 12.000 Jahren gefunden wurden, die Urlinie der Orkney-Hunde, der New Grange Hunde, der Hunde von Herxheim und der Kirchbaumhöhle sind. Aber auch die neolithischen Bauern müssen anatolische Hunde mitgebracht haben, denn die Urlinie spaltet sich in die Haplogruppe B1, die in der Bronzezeit bis in die Eisenzeit in England, Deutschland, Skandinavien und bei den Schweizer Pfahlbauten nachweisbar ist. Zu denen gehören heute noch die Samojeden und nordischen Elchhunde.

Mit anderen Worten, das norddeutsche Seenetz wurde durch das Landnetz der Schnurkeramik, der Glockenbecher und das südfranzösisch-schweizerisch-nordwest-italienische Alpenland und das pyrenäen-Handelsnetz ergänzt, wo man Jade aus den italienischen Alpen parallel zum Bernstein handelte.
Der Anfang beginnt etwa um 3300-3100 BC als die Trichterbecher durch den Import von Kupfer (durch Ötzis Vorfahren) das Rad-Achsen-Problem lösten, das bisher den Wagenbau verhinderte. Das Kupfer wurde platt gehämmert und als Ring in die Achse gelegt, somit wird die Reibung verringert und die Achse verbrennt nicht durch die Reibung. Ansonsten hätte man nur einen überdimensionalen einen Holzbohrer. Auch heute noch wird ein Eisenring in die Achse gelegt. Das Prinzip hat sich also nicht geändert. Man braucht explizit einen solchen Metallring um ein strapazierfähiges Rad zu entwickeln, deswegen reicht ein Tonmodell nicht aus um das in Lebensgröße zu bauen und deshalb sind Tonmodelle kein Beweis für die Existenz eines Wagens.

Kälber sind für einen Seetransport mit eher flachen Booten ungeeignet und die Rinderzucht kommt in Frankreich in der Zeit der späten La Hoguetten-Kultur auf, als die Landwirtschaft (vorwiegend Rinderzucht) in Frankreich beginnt, aber es dauert nochmal 1500 Jahre bis sie auf der anderen Seite in England ankommen.

Diese La Hoguetten Kultur zerfällt um 4500 v. Chr. und legt eine erste Filialkultur in der Bretagne an. Der Zinnhandel in Cornwall beginnt aber erst um ca. 2500 BC.  Das heißt diese Franzosen waren nicht die Erbauer von Stonehenge, das waren die Schweinezüchter mit den Booten, solche wie in Herxheim, wo am Ende der Linearbandkeramik um 3800 BC die Herxheimer plötzlich abwandern - Ziel unbekannt.
Das belegt auch der Schütze von Armesbury in Stonehenge der offenbar um 3000-2800 BC aus den Österreichischen Alpengebiet kam. Sein Sohn indes ist in Cornwall geboren. Möglicherweise hat sich die Baden-Boleraz-Kultur nach dem sie von der Kugelamphorenkultur um 3000 BC als Kupferhändler abgelöst wurde in den Kupferreviere der Alpen eine neue Lebensgrundlage geschaffen und von dort aus wanderten Prospektoren durch Europa und suchten neue Quellen. Dabei entdeckten sie das Zinn in Cornwall und vermutlich auch die Kupferminen in Iberien. 

Als das Prinzip der Reibungsverminderung und Steuerung eines Wagens gelöst war, explodiert der Europäische Handel förmlich.

Interessant ist auch ein weiterer Aspekt:
Die Glockenbecher übernehmen lauter europäische Traditionen, Megalithbauten, Steinkisten, Dolmen, Pfahlbauten, iberische Becherformen, Griechische Krater-formen und Kreisgrabenanlagen. 90% der Zweitnutzung von Gräbern sind Glockenbecher.  Warum lassen die sich in alte Hügel und Dolmen begraben?
Warum errichten sie Steinstelen und Dolmen? Dies zeugt nicht von Sprachdominanz, sondern von Sprachergänzung. Sie brachten also etwas ein, nämlich ihre Steppenerfahrung und veränderten die Aussprache wie ein "Ausländer" das Deutsche verändert (beispiel türkendeutsch oder jiddisch).
Daher waren sie auch nicht Indogermanen, sondern erlernten indogermanisch in Mitteleuropa. Und sie kamen auch nicht in Massen oder als Jugendbanden, sondern als Familie mit Kind und Kegel, vermutlich über die Donau.
Sie benutzten offenbar Boote und sie hatten eine neue Art von Schaf in ihren Booten dabei. Das waren keine Reiter, keine Pferdezüchter, das waren ausgesprochen vielseitig interessierte Steppenhirten die sich offenbar für alles begeisterten was sie so vorfanden. Eine gewaltsame Übernahme in welcher Form auch immer hätte sicher nicht funktioniert. Es ist vielmehr die Neugier der Menschen aufeinander, die Einheimischen die diese Fremden interessant fanden und die Fremden die eine neue Welt entdeckten in der sie sich mit Begeisterung integrierten. Die waren wie Ossis die 1989 den Westen entdeckten und für alles aufgeschlossen waren. Und die Wessis waren ja auf die Ossis auch neugierig.
Aber die Einheit Deutschlands ist auch nicht so gelaufen wie es Ossis und Wessis erwartet haben. Und so muss man vielleicht auch Schnurkeramiker und Glockenbecher sehen.

Die genetische Vielfalt der Glockenbecher ist am höchsten im Quellgebiet der Donau, des Rhein und der Rhöne, bzw. den Alpenseen der Schweiz und Deutschlands genau da wo alle Flüsse "aar" oder "ach" heissen. Die genetische Vielfalt der schnurkeramiker war in Thüringen-Sachsen-Anhalt am höchsten,
also im Mittelelbe-Saale/Unstrut und Bode-Gebiet. Hier lag die Quelle der suebischen Stämme und hier ist die älteste germanische Sprachschicht zuhause.

Nehmen wir das mal Linguistisch so gibt es eine eindeutige Verbindung von Chatti-Atti-Hatti also von Hessen, Athen und Zentralanatolien. Das lässt sich auch linguistisch belegen.

Das älteste Wort für Wasser ist das hethitische "Wa-a-tár", das beinhaltet schon "ár" = "aar"

Nun kommt noch ein zweiter Fakt hinzu: Es gibt eine phonetische Lautverschiebung vom Minoischem/Luwischem zum Akkadischen und zum Kanaanitischem/Altägyptischem von "w" zu "j/y", und vom "p" zum "f " (Phoinike=Fenni)

Die selbe Lautverschiebung ist zwischen Minoern von Kreta und Ägyptern belegt und vom Hethitischem zum Assyrischem, sowie teilweise vom IE/Griechischem zum Germanischem" "p" zu "v" (Pitar=Vater") und im Altpersischen (Pars=fars) belegt.

Mit anderen Worten,  semitisch hat griechisch beeinflusst und griechisch hat germanisch beeinflusst. Aber diese Beeinflussung ist begrenzt, denn es gibt germanische Worte die kein griechisches Gegenstück haben, aber weite Verbreitung in fast allen IE-Zweigen. Es gibt also eine IE-Quelle  unabhängig von den Griechen, die aber mit der Aufzweigung der R1a und R1b zusammen hängt.

Es sieht also so aus als ob sich in der Trichterbecherzeit ein Proto-IE an der unteren bis mittleren Elbe heraus bildete, das durch anatolische geprägte Farmer aus dem Balkan entstand als diese in Mitteleuropa auf alteuropäische Kulturen trafen. Dann kam es durch erste Rinderwagen zu einer Einwanderung einzelner Uralier mit Pferden (erste Zuchtpferde in Halle bereits 3100 v. Chr. belegt!!!) und  ein wenig später kamen Yamnaya-Familien die Donau hoch und integrierten sich an der oberen Donau wo iberische Händler aus den Pyrenäen ihre Waren (vielleicht Kupfer) bis zu schweizer Pfahlbausiedlungen brachten und gegen Jade und Zinn tauschten. Die tauschten es zur Oberen Donau, wo auch Alpine Völker ihre Waren hinbrachten. Die tauschten es zum oberen Rhein, die es den Rhein herunter brachten und dabei die Schnurkeramiker der mittleren und unteren Elbe in Glockenbecher umwandelten. So etablierten sich drei Zweige der Glockenbecher und das alles auf Basis von dynastischen Hochzeiten zwischen Clans die ihre Kultur beherrschten.

Dies deutet auf einen kontinental-weiten Handel in Europa hin, der ideal ist um eine Indogermanische Sprache zu verbreiten. Händler haben viel zu erzählen, sie verbreiten Innovationen und Fachwörter für spezielle Waren.
Dies dürfte auch auf deine Atlanter zutreffen, die vielleicht einen etwas eigentümlichen Dialekt gehaben haben, weil sie so abgelegen waren und vielleicht noch ein bisschen was von der C/F Gruppe überlebt hat. Das gleiche dürfte für Irland und Schottland gelten, wo der einzig wertvolle Rohstoff vermutlich aus dem Meer kam.

Sie waren vielleicht sowas wie die Schweizer oder Niederländer der IE Sprache, aber sie waren in jedem Fall IE Sprecher und verstanden die Sprache auch - so wie heute Niederländer oder Schweizer auch Hochdeutsch verstehen. Auch die unglaubliche Vielfalt der germanischen Dialekte ist historisch belegt, es ist ein Wunder das die sich alle verstanden und es ist noch erstaunlicher das all das ins Hochdeutsche mündete.

Es ist also anzunehmen das deine Atlanter in 2000 Jahren Handel mit Mitteleuropa den gesamten indogermanischen Wortschatz voll und ganz aufgesogen haben, so wie wir heute alle das englisch immer mehr "eindeutschen". 

Ich bin auch davon überzeugt das sich Minoer , Mykener und Archäer verstanden und das Minoisch genau wie Mykenisch und Archaisch ein südliches Indogermanisch bildeten, während die Karer, Rhodos, Mira und weitere "Arzawa-Länder" eine Art Mischung zwischen Anatolien und Griechen sind, wenn man bedenkt das nahezu jeder der 1000 anatolischen Götter in die griechische Mythologie einwanderte.

Dann kommt die griechische und phönizische Besiedlung der Eisenzeit im 12-6. Jhd. dazu und das südliche Indogermanisch vereint sich an den Alpen, Pyrenäen und Karpaten mit dem nördlichen Indogermanisch. In dieser Zone wird alles keltisch, es entsteht eine keltische Kultur und Sprache. Klar die Griechen waren interessant, kannten viele Innovationen, Neuerungen, Legenden und Mythen. Das sogen die einheimischen "Hinterwäldler" auf wie ein trockener Schwamm. So erweiterte sich der Einfluss der Siedler auf das Hinterland.
In der LaTene Zeit war es "hip" griechische oder phönizische oder etruskische Runen auf persönliche Dinge wie Kämme zu ritzen, das zeugte von Geheimwissen, egal ob man das verstand oder einfach nur irgendwo abschrieb. Im Zweifel wurde man halt zum "Wahrsprecher", zum Druiden also eine Art Hellseher. Die Kelten kopierten praktisch alles was sie schick fanden, das integrierten sie in ihre Kultur.  Importieren -> Nachahmen -> Variieren, das ist der natürliche Ablauf einer Übernahme sowohl in der Linguistik als auch in der Kultur.  Und je länger der Einfluss aktiv ist desto mehr Hinterland wird von diesem Trend missioniert. Coladosen wären da sicher der totale Renner gewesen und wir hätten statt Kelten ne großräumig europäische Cola-Kultur der man eine eigene Cola-Sprache andichten würde ...

Schliesslich zieht Alexander mit zigtausenden Helenen durch das gesamte Perserreich und etabliert in Baktrien eine greco-iranische Kultur die nach Indien expandiert. Prompt haben wir in Asien ein Indoarisch das praktisch eine Gegenreligion zur Avesta darstellt. Das die Perser schon seit der Eisenzeit mit den Griechen Krieg führten und abwechselnd mit oder gegen die Griechen standen erzählen sie in ihren Legenden. Im Grunde genommen haben alle diese Legenden offenbar einen wahren Kern, so der trojanische Krieg, Kadmus und die Epigonen, die Reise des Odysseus. Selbst die Kroniden (Die Riesen der Kronos-Generation) lassen sich gut mit den Hethitern und dem Telepinu-Mythos vereinbaren. 

Es ist also gar nicht notwendig das IE von Yamnaya oder Skythen getragen wird, denn die 10.000 Griechen lassen sich genetisch prima in Asien und Indien nachweisen.

Bleibt nur noch die Frage woher das Baskische kommt. Es ist mit Sicherheit nicht alteuropäisch, dazu fehlt einfach die passende Kultur, die ja hätte isoliert sein müssen um eine Sprache so lange zu bewahren.
Es gibt zwar einen Hotspot mit der Haplogruppe G im Baskenland, aber der ist neolithisch und scheint eher zufällig dort zu existieren. Vielleicht haben Punier auch Leute aus den Balearen dort angesiedelt. Da die Römer Karthago aus der Geschichte streichen wollten haben sie auch alle Schriften vernichtet. Die Punische Archive hätten das Rätsel sicherlich gelöst.

Sie sind also in historischer Zeit eingewandert, entweder vor dem Mittelalter mit den arabisierten Berbern aus dem Atlas, aber dann müsste dieses Detail der Bibel deutlich jünger sein  oder in der Antike mit den Phöniziern die Numidier aus Tunesien für ihre Armee rekrutierten.   Nun kann es sein das die Bibel noch in der Römerzeit Änderungen erfuhr. Die Textstellen sind ausserdem nicht eindeutig ein Hinweis auf Iberien, es könnte sich auch um Tarsis in Kilikien handeln, was den Semiten viel geläufiger war und über die Küstenschifffahrt am einfachsten zu erreichen war. Schiffsverkehr ist also kein Beweis.
So behauptet die Wikipedia z.b.
Für die Lokalisierung am westlichen Rand des Mittelmeers spricht die Erwähnung eines Landes „Tarsisi“ (KUR tar-si-si) in einer Inschrift des Assyrerkönigs Assurhaddon: „Alle Könige, die mitten im Meer wohnen, von Zypern (Iadanana) und Griechenland (Iaman) an bis nach Tarsisi, unterwarfen sich meinen Füßen“.
Diese Darstellung eines westlichen oder gar iberischen Tarsisi ist Unsinn, da Assurhaddon nie über Länder der Griechen sprach, er sah in Griechenland das Ende der Welt,  eroberte Tyros aber 853 v. Chr, das zuvor babylonisch beeinflusst war und einem Baal-Kult hatte, nun ist Tyros Assyrisch und tributpflichtig, das schmälert die Einnahmen und man sendet Siedler aus um Kolonien ausserhalb des Assyrischen Einflusses zu gründen.  Das ist quasi ein "Outsourcing" von einem Land zum anderen um Steuern zu sparen.
Das antike Tyros in Phönizien lag auf einem Felsen vor der heutigen Küste und bedeutet übrigens auch "Fels". Es war also auch "mitten im Meer" und es war den Israeliten verhasst, insbesondere da Juda und Israel getrennte Reiche waren und Israel mit Tyros dynastische Verbindungen knüpfte um sich von der assyrischen oberherrschaft zu befreien, was Juda als Machtverlust ihres Gottes ansah. Aus dieser Zeit stammen die Gottesnamen El oder Elohim.
Der einzig glaubwürdige Beweis für Tartessos stammt also von den Griechen also Herodot und Platon. Die phönizische Präsenz lässt sich auf das 9. Jhd. datieren als Phönizier auf den Peleponnes expandierten. Der Name Tartessos weist die charakteristische luwisch-lydische Verdoppelung des "ss" auf, und eine griechische Endung. Es ist also nicht "uralt" sondern nur "alt" und es ist vollkommen untypisch für die Baskische Sprache.
Baskisch kann also nicht die Sprache der Atlanter sein, denn Atlantis selbst ist ein offenbar ein La Tene-zeitliches Wort (600-100 BC) mit wahrscheinlich griechischen Wurzeln. (attar=Ata - Vater, lant = Land, a/is = Ethnie). 
Der Attis-Mythos ist gerade im 6. Jhd. sehr in Anatolien und Griechenland verbreitet und beruht auf den Kybele-Mythos. Er wird durch den griechischen Sieg über die Perser verdrängt und herrscht dann vermutlich nur noch über Dynastie-kontrollierte Stadtstaaten und bei Hinterwäldlern wie den Dakern, während die Griechen das Konzept von Demokratien entwickeln.

Der sagenhafte König Arganthonios soll seinen Freunden, den von den Persern bedrohten Phokaiern, neue Mauern für ihre Heimatstadt geschenkt haben, berichtet Herodot. Die Phokäer wurden während der Perserkriege der Griechen bedroht, insbesondere von Xerxes aber auch schon früher von Kyros II., der tatsächlich die Phokäer unter dem Heerführer Harpagos um 545 v. Chr belagerte und die Lydier unterwarf. Diese Datierung passt hervorragend zu den großen Griechen die in Phokaia, Milet, Elaia, Myrina und Pitane zuhause waren. Die Mileter siedelten im 6. Jhd. v. Chr.  stark im schwarzen Meer, die Phokäer im 6. Jhd. v. Chr. stark westlichen Mittelmeer. Dadurch hatten sie das realistischste Bild der Völker vom Schwarzen Meer bis zum Mittelmeers  jener Zeit.
Das die Phönizier Griechische Städte gegen Perser unterstützen liegt daran das Phönizien ebenfalls von den Persern bedroht wird. Sidon unterwirft sich, Tyros nicht. Tyros wird von Persern erobert, die Tyrener fliehen mit Schiffen in ihre Kolonien, Karthago verliert den Kontakt zur Mutterstadt Tyros und Sidon wird zur mächtigsten Stadt Phöniziens.
Die ganze griechische Philosophie hatte hier ihre Hochburg, die Mileter und Phokäer waren also für die damalige Zeit echte Freigeister und sehr gebildet.
Herodot war die Ausnahme seiner Zeit, er lebte nahe Rhodos konnte aber Phokaia und Milet wunderbar erreichen und das waren sicherlich seine besten Quellen. Dazu kamen die persischen Quellen die ihm durch die Persernähe von Rhodos (hier agierte ein persischer Heerführer des Xerxes im 4. Jhd. v. Chr. ) vielleicht Zugang zu persischen Schriften gab. Die Phönizier hatten Rhodos bis dato  fest im Griff also hatte er möglicherweise auch Zugang zu phönizischen Quellen. Und schliesslich muss er den Aufstieg Spartas und der Macedonier erlebt haben. Beide beziehen sich auf Kadmos und seine Drachenzähne, d.h. sie leiten sich aus dem Königshaus Tyros in Phönizien. Kadmos der Theben gründete, war angeblich der Sohn des phönizischen Königs Agenor von Tyros und Sidon und müsste um 1000 v. Chr. regiert haben, sein Nachfolger ist Abi-Baʾal 990-978, Hiram I. (978–944 v. Chr.) und Mattan I. 829-820, der mit der Gründung Karthagos zusammen hängt. Dies entspricht fast schon der Phönizischen Präsenz in Huelva und bei Lissabon.
Der Koloss von Rhodos wurde erst im 3. Jhd. v. Chr. gebaut, den hat also Herodot und Platon nie gesehen. Platon reiste etwa um 400 v. Chr. durch die Welt.
Angeblich hat die Seemacht Atlantis versucht Griechenland zu übernehmen. Dabei könnte er sich auf den Krieg der Epigonen beziehen der wohl irgendwann im 10. Jhd. v. Chr. stattfand, die vorwiegend die Peleponnes beherrschen. Überall dort war das dorische Dialekt verbreitet. Folgt man dieser Geschichte kamen die Dorer nicht von Norden sondern von Süden aus Phönizien, gründeten Städte in Kilikien, Lykien, Rhodos und Kreta bevor sie auf den Peleponnes Städte wie Korinth, Theben oder Sparta gründeten.

In der Griechischen Mythologie glaubte man, dass die Welt hinter den Säulen des Herakles ende. Dort stützte der Titan Atlas (griechisch Ἄτλας ) das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt. Atlas also  Ἄτλας ist dem griechischem  Ἄτταλος Attalos recht ähnlich und hat vermutlich die selbe Wurzel.
Attalos  († 336 v. Chr.) war auch ein makedonischer Feldherr während der Herrschaft Philipps II., des Vaters Alexander des Großen und ein Gegner Alexanders. Der war zu spät für Herodot aber Platon vermutlich bekannt.  Philipp II. dehnte sein Reich gerade auf Thrakien aus und übernahm die Macht über die Griechen, auf der anderen Seite war Lydien rund 150 Jahre zuvor an Persien gefallen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Alyattes das in phönizisch-griechischer Umbildung zu  Ἄτλας also zu Alwatas alias Ala-tas und schliesslich zu Ata-las werden kann, da das y zu W umgebildet wird und dann mit der phönizischen Schriftübernahme im Griechischem verschwindet.

Alyattes I. 754–740 v. Chr , ein Mitglied der Herakliden-Dynastie von Lydien könnte der ursprüngliche Attalos sein, oder noch besser
Alyattes II. 613–556 v. Chr. aus der Mermnaden-Dynastie von Lydien der die Münzprägung erfand und von Herodot erwähnt wird.

Aber auch der Tyros-Herrscher Astarymos 906-897 klingt ein bisschen nach Arganthonios, was sicherlich modernisiertes Griechisch aus der Zeit von Platon darstellt.
Da dieser Herrscher von seinem Bruder getötet wurde und kurz darauf eine assyrische Invasion stattfand, könnte ein möglicher Sohn 897/896 mit einer Gruppe treuer Begleiter und in phönizische Kolonien auf Sizilien geflohen sein. Da die sicherlich nichts von der assyrischen Invasion wussten, hätte man ihn als Kronprinz in Sizilien sicherlich bei der Besiedlung großzügig unterstützt. Mit der Zeit könnte sich diese Dynastie in Huelva neu etabiert und zum späteren Namen umgeformt haben. Das wäre mal so ein mögliches Szenario.
Somit ist Atlantis in Huelva durchaus plausibel wenn man die Tyrener von Tyros als Mutterstadt ansieht und Atlantis ("Atlantìs nḗsos") eine griechische Übersetzung  darstellt die auf Herodots "Atlantìs thálassa" zurück geht. Vielleicht hat er das mit der Insel falsch verstanden, das also die Herakliden von einer Insel kamen und nicht zu einer fuhren,  oder dem Griechen Platon war nicht bekannt das Iberien eine Halbinsel war. Das ist allerdings unwahrscheinlich, da sie zu seiner Zeit eine massive Präsenz in Massalia und an der Ostküste Iberiens hatten.

Nun hat man bei Bezier nahe Massalia Hinweise auf dorische Siedler vor den Phokäern gefunden. Dorisch das sind die Herakliden, die ionischen Griechen in Lydien und Lykien.   Es könnten also Menschen aus Karien/Lykien sein, vielleicht auch aus Rhodos. Das würde gut zum Rhodanus, dem lateinischem Namen der Rhone passen.

Insofern könnte Keltisch durch ein spezielles Inseldialekt von Rhodos und den Dodekanes beeinflusst sein. Das Wort Ῥόδος ( ´Ródos) soll phönizischen Ursprungs sein, was durchaus gut passt da die Minoer ihre Inseln alle mit "K" benannten. Rhodos fällt also aus diesem Muster und hatte mit Sicherheit auch einen K-Namen vor dem phönizischen Namen Rhodos. Granatäpfel werden als Punica granatum bezeichnet und offenbar pflanzten die Phönizier Granatäpfel in ihren Siedlungsgebieten an, zumindestens versuchten sie das.  Granat wie auch Granada geht auf granum zurück, was der Bedeutung einer punischen Samenfrucht entsprechen würde. Iliberra ist der punische Name der auf das Eli oder eblaitische Ili und Berra was soviel wie Paria also Wild heisst aber auch mit Berg oder Klippe oder Fels zusammen hängt, im Latein berria, die Lateiner machten aus Iliberra ein Hiberria.
So nun kannst du deine Seite ein bisschen aktualisieren...
Gruss Vanalander

Anlage 5
Von Klaus Fröhlich an Achim Heß und andere

Hallo liebe Geschichtsfreunde,
mit "viereckigen" Augen sitze ich seit Tagen am Bildschirm . . .
Vor ca. 3 Wochen schickte mir Herr Eck einen Link zu einem hochspannenden Blog:
https://fraenkischesthueringen.blogspot.com/2015/08/die-kelten-was-in-den-geschichtsbuchern.html
Damit sind wir nicht mehr allein unterwegs auf den "Vorgeschichtlichen Fernwegen, längs der Wasserscheiden, über die Höhen der Berge."
Inzwischen habe ich Kontakt mit Herrn Heß, dem Betreiber des Blogs. Die Bilder gleichen sich: Auch in Thüringen hält die archäologische Fachwelt nichts von der Wasserscheiden-Höhenwege-Theorie, die uns fünf Jahre lang so großes Vergnügen und wunderbare Erkenntnisse beschert hat.
Herr Heß hat seine Strecken bei Google-Maps veröffentlicht. Die Links zur Karte sind direkt im Text farbig hervorgehoben zu finden.
Der Blog hat ein Kommentarfeld am Ende. Wenn die Arbeiten Ihnen auch so gut gefallen schreiben Sie doch bitte einen Kommentar dazu. Ich bin sicher, Hinz Kunz wird sich freuen.
Mein Tipp: Bleiben Sie Ostern zu Hause und machen Sie einen Ausflug ins "Fränkische Thüringen"
Ich wünsche Ihnen ein schönes Osterfest
und Ihnen Herr Eck nochmals herzlichen Dank für diese Entdeckung!
Klaus Fröhlich